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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Edclad lern findet sich an allen Flüssen der Waldungen Le Val- liant's vollstimmiger Seeadler, llaliaötos voeilei- der Autoren, Abu-Tohk der Eingeborncn. Er ist ein prachtvoller Vogel, wel­cher seine nordische Sippschaft ebenso sehr an Schönheit des Gefie­ders übertrifft, als er ihnen an Körpergröße nachsteht. Der Kopf und Hals, die Kehle, der Nacken, die Brust und der Schwanz find schneeweiß, der Unterkörper und ein Theil der Flügel ziinmtbraun, das übrige Gefieder schwarz. Man muß den Seeadler auf dem Wipfel eines grünbelaubtcn, dicht am Ufer eines Stromes stehen­den Baumes sehen, um die volle Pracht seines Gefieders ganz zu genießen. Während unser Vogel in der Nähe der Menschen sehr scheu wird, schaut er in Waldungen, in denen er ungestört lebt, dein Schützen dreist in's Rohr. Er verzehrt nur Fische und etwa auf dem Strome schwimmendes Fleisch; Vögel und Säugethiere scheint er nicht zu fangen, wenigstens habe ich gesehen, daß ein Krokodilwächter kühn genug war, mit ihm zugleich von einem Fische zu fressen. Seinen wcitschallenden Ruf vernimmt man lange, bevor man ihn sieht.

Unter den Edcladlern fehlen die großen nördlichen Formen, wie Stein- und Kaiseradler und nur die Schrei adler Eu­ropas finden in allen ihren subtilen Arten und Unterarten ihre Vertreter in den Raubadlcrn, von denen wir drei Arten mit Bestimmtheit anzunehmen berechtigt sind. Während des Winters begegnen wir auch Bonelli's und dem gestiefelten Adler (^guila konolli und ^r. xonnsts) in den Wäldern. Diesen eigen­thümlich ist die von mir aufgefundene und nach mir benannte Lrolimii, v. Ziemlich südlich tritt zu den Genannten Le

Valliant's Haubenadlcr, Lpirraetos oooipitslis, und eine neue, von Heuglin entdeckte Art: 8p. lolleostiZms. Die Hau­ben adler erinnern an unsere Habichte; sie sind gewandte Flieger und tüchtige Räuber, aber ziemlich träge Vögel. Den 8p. oooi- pitsl>8 sieht man stundenlang ruhig auf einem Aste fitzen und sich damit beschäftigen, seine Fcderhaube aufzurichten, auszubreiten und wieder niederzulegen. Dann streicht er ab, nimmt vielleicht eine Maus, wohl auch ein bissiges Erdelch Hörnchen vom Boden