Vogelzug und Vogelleben in der Fremde.
„Da grüßen ihn Vogel, bekannt über'm Meer,
Sie flogen von Bergen der Heimath daher."
„Wenn die Schwalben von uns zieh'»,
Wenn die Rosen nicht mehr blüh'n,
Wenn der Nachtigall Gesang Mit der Nachtigall verklang.
Fragt das Herz, in bangem Schmerz,
Werden wir uns wiederseh'n?-—
Werdet ihr wohl wiederkehren in unsre Gauen, werdet ihr ihn wohl wieder finden den weiten, weiten Weg? Ein ruheloses Sehnen treibt euch, die Heimath zu verlassen, ein nimmer trügendes Ahnen zwingt euch, von uns zu scheiden; wo ziehet ihr hin? Wohin wandert ihr, ihr geflügelten „Segler der Lüfte", ihr fröhlichen Sänger der Wälder? Nach welchem Land der Erde geht euer Flug? O kehret wieder, kommt zu uns zurück!"
Mancher Freund der lieblichen Geschöpfe mag diese Worte den Scheidenden nachrufen, mag sie wenigstens ahnen; manches Herz mag es, wenn sich die Vöglcin rüsten, eine gar bald öde, un- wirthlich werdende Stätte zu verlassen, tief empfinden, daß diese auch ihm keine Freude mehr gewähren kann. Jedes Kind ist beglückt, wenn, von der weiten Reise heimgekehrt, der erste Staar im Februar oder März wieder auf der Thurmspitze erscheint. Dort sitzt er, hebt die Flügel und kleidet, trotz des ihn noch oft umwehenden Sturmgebrauscs und Schneegestöbers des Frühlingsmondes seinen Frühlingsgruß in Frühlingsmelodieen.
„Da ist er wieder, aber wo kam er her, der fröhliche Bote einer lebenbringenden Zeit?"
„„Nach Süden ging sein Zug, von Süden kehrte er wieder.""