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freunde einen eigenen Genuß, zumal bei heftigem Winde; dann ist das Thierchen nur fähig, diesem entgcgenzufliegcn, weil sich der Wind bei jeder anderen Richtung in dem ungeheuren Schwanz- gebäude verfängt. Alle eigentlichen Finken des Ost-Sudahn sind unter dem Namen „Senegalfinken" bei den größeren Vogel- händlern Deutschlands lebend zu sehen und daher meinen Lesern wohl bekannt. Man hat etwa zehn Arten in den Wäldern aufgefunden, welche sich alle durch Farbenschmelz und zarte, effektvolle Farbenvertheilung auszeichnen. Unseren Haussperling vertritt eine von uns beschriebene Art, die k^rZits i-uückorsalis , welche in Charthum häufig lebt, unseren Fcldspcrling die bisher zu dem Genus k'rillKills oder 8erinus f!j gestellte U^r-Aita Inten , deren ich schon gedacht habe. Außerdem lebt in den sudahnesischen Walddörfern die plumpe ?. Lvvsinsonii , Krre/,/,., in den Wäldern die dem Steinsperling ähnliche k. aldiAnInrm, und eine
andere von Heuglin aufgefundene Art.
Neben dem Finken beobachteten wir zwei Ammer arten in unserem Gebiete, von denen die eine, Lmberira oaasis, auch schon in Süd-Europa, besonders in Griechenland, erlegt worden ist. Dem Goldammer entspricht die prächtige L. üaviAg8ter, ein kleines Vögclchen mit hellgelbem Unterkörper und bräunlichem Rücken.
Auf den Waldblößen trifft man auch Lerchen an. In Winter erscheint eine von der europäischen Nolsnoeoi-^xlia Ualanäi-s abweichende, etwas kleinere Kalanderlcrche, die N. imlosoons, L. Si-m., in Flügen in den Wäldern; N. bravlr^ckact^la ist zu derselben Zeit oft in Schwärmen von vielen Tausenden zu sehen. Alle übrigen Lerchenarten des Sudahn gehören der Steppe an. Von den Piepern gelangen nur wenige Arten auf ihrem Winterzuge bis in den Sudahn, wo bis jetzt noch keine diesem Lande eigenthümlichen Arten aufgefunden worden find, obgleich in Abyssinien zwei Species: ^ntlrus sorüickus und einnamomoas, , vor
kommen.
Zur Winterszeit sind die Bachstelzen, vollstes, in der