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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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wenigstens hatten alle Eremplare, welche man erhielt, einen zerbis­senen Schwanz. Seine Nahrung besteht in Molusken, kleinen Reptilien, Fischen, Säugethieren u. s. w., er wird wegen seines wohlschmeckenden Fleisches gegessen."

Lange Zeit wußte man nicht, ob man dieses merkwürdige Thier den Fischen oder Reptilien zuzählen sollte. Die Ähn­lichkeit seiner Gestalt mit einigen der Ordnung der Halbfrösche zugehörigen Amphibien und seine den letzteren fast gleiche Lebens­weise, verursachte bei den Gelehrten gerechte Zweifel an seiner Fisch­natur. Erst die Auffindung der H autsch leim drüsen, welche allen Reptilien fehlen, sicherte ihm seine Stellung bei den Fischen. Dort steht er sehr einzeln im System und bildet den Uebcrgang von den Reptilien zu den Ersteren.lM Lt per ssltum!"

Bon demselben Interesse dürfte (llsrotes HouZIiin, Lrrerr, dessen nähere Beschreibung noch nicht veröffentlicht worden ist, den Männern der Wissenschaft sein.Beim Graben eines Brunnens in der Steppe," erzählt sein Entdecker, dessen Namen der Fisch trägt,trafen die Arbeiter das vorher noch nie von einem Euro­päer gesehene Thier in sechs bis acht Fuß Tiefe im besten Wohl­sein an. Man war noch nicht auf Wasser gekommen, verspürte aber bereits eine dasselbe kündende Feuchtigkeit in den Letten, welche den Fisch umgaben. Man brachte mir ihn lebendig; ich versah ihn mit Wasser und bemerkte, daß er sich in demselben ganz mit der Gewandtheit der übrigen Fische zu bewegen weiß; später brachte ich ihn auf das trockene Land und sah zu meinem größten Erstau­nen, daß der Fisch ein wahres Amphibien» ist. Erst nach drei Tagen, welche er aus dem von der Sonne Central-Afrika's durch­glühten Erdboden meines Gartens ohne Wasser zugebracht hatte, starb er."

Diese beiden Nachrichten haben mir meine etwa noch bestehen­den Zweifel an dem, mit der Regenzeit zusammenhängenden, perio­dischen Erscheinen der Fische in Regenreichen genommen. Ich halte die mir so oft von den Eingebornen gemachten Mittheilungen nun­mehr für vollkommen begründet. Als gewissenhafter Reisebeschrci- ber habe ich früher nur von der Möglichkeit dieses unglaublich er-