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Weitere Projecte der Oesterreichischen Nord westbahn.

I. Anschluss der Nordwestbahn an die in Wien einmündenden Bahnen.

Als im Jahre 18(39 die Staatsregierung sieh entschloss, die Wiener Verbindungsbahn: Nordbahn- Südbahn zu verkaufen, trat die Oesterr. Nordwestbahn im Vereine mit den anderen fünf Eisenbahn- Gesellschaften, deren Linien in Wien einmünden, in Bewerbung um diese Localbahn, indem sie dabei von der Anschauung ausging, dass das Miteigenthum dieser Linie für das Unternehmen von grosser Bedeutung und Tragweite sei. Die sechs coalirten Eisenbahn-Gesellschaften haben die Wiener Ver­bindungsbahn um den Kaufschilling von 2 Millionen Gulden vom Aerar erworben und die Oesterr. Nordwestbahn hat ihrerseits den Betrag von fl. 333.333 33 für ihren Antheil entrichtet.

Um nun auch eine unmittelbare k erbindung des Nordwestbahnhofes mit den Bahnhöfen aller in Wien einmündenden Bahnen zu erzielen, wurde ein vollständiges Project für eine vom Nordwest­bahnhofe nächst dem Augarten nach dem Praterstern zu führende Verbindungsbahn zum Behufe des unmittelbaren Anschlusses an die schon bestehende Wiener Stadtbahn ausgearbeitet und der k. k. Re­gierung vorgelegt.

Die Ausführung des Projectes, obwohl im Principe von der Regierung genehmigt, stiess jedoch auf unüberwindliche Schwierigkeiten- insbesondere war es die Gemeindeverwaltung der Hauptstadt Wien, welche aus Rücksichten der localen Communication dem Projecte widerstrebte.

Die Gesellschaft war daher genöthigt, sich einstweilen auf die am linken Donauufer bei Jedlersee in der Fortsetzung des früheren Stockerauer Flügels der Nordbahn mit dieser bestehende Verbindung zu beschränken, und baute im Verbindungspuncte eine Uebergangsstation, auf welcher der Verkehr der Oesterr. Nordwestbahn zur Nordbahn, und mittelst dieser auf die übrigen Bahnen durch die Wiener Verbindungsbahn transitirt.

Um ihr Netz auch mit jenem der Franz-Josefs-Bahn und der Elisabeth-Westbahn in gehörige Verbindung zu setzen, nahm die Verwaltung der Oesterr. Nordwestbahn den Bau einer Verbindungs­linie von Wien nach Penzing in Aussicht.

Die Tracirungsarbeiten und das Project für diese Linie sind vollendet.

Die Verhandlungen mit der k. k. Regierung sind jedoch gegenwärtig unterbrochen, da die pro- jectirte Verbindungslinie in Zusammenhang gebracht wurde mit dem weitergehenden Projecte eines systematischen Netzes städtischer Localbahnen; so ist denn der Bau der erwähnten Verbindungslinie dermalen sistirt.

Noch hat die Verwaltnng der Oesterr. Nordwestbahn ihre Aufmerksamkeit der direeten Ver­bindung ihres Bahnhofes mit dem Wasserwege der regulirten Donau zugewendet. Sie hofft, dieselbe entweder durch eine besondere Plafenanlage oder durch die Mitbenützung der projectirten Uferbahn zu erreichen.