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Quer- und Längsträger.

Die Querträger, deren Dimensionen je nach der Distanz der Hauptträger und Knotenpuncte wechseln, wurden in der Regel aus Blech hergestellt und nur in einzelnen Fällen, wo die Fahrbahn so hoch über der Unterkante der Eisenconstruction lag, dass eine besondere Diagonal- und Querver­bindung nicht mehr bequem auszuführen war, aus Stabwerk so gebildet, dass sie, den Querschnitt unter der Fahrbahn ausfüllend, zugleich die Quer- und Diagonalverbindung darstellten.

Die unteren Flantschenwinkel wurden in der Regel verkehrt angenietet, um den Längsträ- u-ern ein Auflager zu bieten.

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Die Längsträger zur Aufnahme der Querschwellen wurden ebenso aus Blech und Winkeleisen hergestellt.

Auflagerconstructi onen.

Die Auflager bestehen bis zur Weite von 20 Metern lediglich aus Gusseisenplatten, die durch eine unten angegossene Nase in den Auflagsquadern gegen Verschiebung festgehalten werden.

Bei den grösseren Trägerlängen wurde auf die Längenveränderungen der Träger durch den Temperaturwechsel Rücksicht genommen, u. z. wurden bis zu Weiten von 40 Metern Schleifplatten aus Stahl, darüber hinaus aber Auflager mit Charnier und Rollen in Anwendung gebracht.

Die Befestigung der letzteren auf dem Mauerwerke geschieht durch Steinschrauben.

W indkreuze.

Die Blechbrücken bis 6 Meter Weite erhielten nur einfache Windkreuze aus Flacheisen, die Blechbrücken bis 10 Meter eben solche, aber aus Winkeleisen; die grösseren Blechbrücken erhielten an der oberen und unteren Flantsche Windkreuze, von denen jedoch nur die unteren aus Winkel­eisen sind.

Bei den Blechbrücken, wo die Fahrbahn zwischen den Trägern lag und bei welchen die Querträger ohnehin schon eine sehr feste Verbindung abgeben, wurden nur Flacheisen in der Ebene der unteren Gurtung angeordnet.

Bei Fachwerk- und Gitterbrücken wurden, wo es möglich war, die Windkreuze immer an der oberen und unteren Gurtung angebracht und steif construirt.

Inanspruchnahme des Schmiedeeisens. Zufällige Last.

Bis zum Erscheinen der Verordnung des Handelsministeriums vom 30. August 1870, welche hierüber bestimmte Normen gab, wurde bei der Berechnung der Querschnitts-Abmessungen eine zulässige Inanspruchnahme des Schmiedeeisens u. z. bei den Hauptconstructionstheilen (den Brücken­trägern) von 7 Kilogramm per mm , bei den Quer- und Längsträgern von 66*5 Kilog. per mm - vorausgesetzt, während nach dem Erscheinen dieser Verordnung, welche 8 Kilog. per im

Allgemeinen, mit Ausnahme der Nieten, für zulässig erklärt, 8 Kilog. per mm - für die Hauptträger und 66*5 Kilog. per Kl mra für die Quer- und Längsträger in Rechnung gebracht wurden.

Die zufällige Last wurde mit specieller Rücksichtnahme auf die Locomotiven der Oestorr. Nord­westbahn bestimmt: bei den Brücken über 30 Meter Stützweite aber durchgehends mit 4 Tonnen pro lauf. Meter der Stützweite angenommen.

Zahl der ausgeführten Brücken und Preise.

Im Ganzen wurden für die Oesterr. Nordwestbahn ausgeführt und sind (für das Ergänzungsnetz) noch in Ausführung begriffen: 270 Blech- und 47 Fachwerksbrücken im Gesammtgewichte von 202.500 Zoll-Centner Schmiedeeisen, Stahl und Gusseisen.

Davon wurden geliefert:

32.000 Zoll-Ctr. um den Preis von.Silb. fl. 13'10

66.000 13*45

68.000 55 ii 11 14 25

36.500 ,5 55 ii ii 17 25