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Der itetriebsdienst.

\\ ährend der Bauperiode wurde der Plan für die Einrichtung des Dienstes zum Betriebe der Bahn bearbeitet. Es wurden die Instructionen für alle Dienstzweige aufgelegt und die Tariftabellen für alle einzelnen Bahnstationen berechnet, etc.

Kurze Zeit vor Uebergabe der ersten Theilstrecke an den Verkehr wurde dann der gesammte Centraldienst der Üesterr. Nordwestbahn in Gemeinschaft mit dem der Süd-Norddeutschen Verbindungs­bahn zu einem gemeinsamen Centraldienste förmlich eingerichtet.

Die erste Organisation des Dienstes geschah nach folgenden Grundzügen, und zwar:

Oberster Leiter des Centraldienstes ist der General-Director: demselben ist der Betriebs-

Director zugleich als Stellvertreter beigegeben.

Der gemeinsame Centraldienst umfasst:

1. Bureau des General-Directors,

2. Betriebs-

3. das Personal-Bureau,

4. Rechts-

5. Expedits-

6. Bureau für Werkstätten,

7. ,, Zugförderung,

8. Bahnerhaltung,

9. Verkehrs-Bureau,

10. Tarifs-

11. die Controle,

12. das Telegraphen-Bureau,

13. die Material-Verwaltung,

14. Haupt-Buchhaltung,

15. Haupt-Cassa,

16. ., Liquidatur.

Der General-Director behielt sich vor: die specielle Leitung des Personal-, Rechts-, Werk­stätten-, Zugförderungs- und Bahnerhaltungs-Bureaus, und übertrug die Leitung der übrigen Bureaus dem Betriebs-Director.

In Abwesenheit oder Verhinderung des General-Directors wurde der Betriebs-Director zur Leitung des gesammten Dienstes bestimmt: während der Abwesenheit des Letzteren jedoch hatte der General-Director sich die Leitung des gesammten Dienstes Vorbehalten.

Es folgten nun, nachdem alle Vorbereitungen hiezu im Gange waren, successive die Eröff­nungen der verschiedenen Theilstrecken.

Die Kosten des Betriebes, in Bezug auf die Besoldung des Personals, sind monatweise und bis zum Schlüsse des Jahres 1872 in der nachfolgenden Tabelle (Seite 62 und 63) enthalten.

Vom Zeitpuncte der Eröffnung der ersten Theilstrecke an wurde stets für die Personalbesetzung der nächstfolgenden Strecken gesorgt; es musste daher während der ganzen Eröffnungsepoche immer eine entsprechende Reserve an Verkehrs- und Manipulations-Beamten bereit gehalten werden, was sich um so nothwendiger erwies, als die einzelnen Theilstrecken in verhältnissmässig sehr kurzen Inter­vallen ausgebaut und sofort dem Verkehre übergeben wurden. Hiedurch, und da die ersten Reserven aus bereits gedienten, von fremden Bahnen übernommenen und daher hoch besoldeten Beamten bestanden, wird es erklärlich, dass die Personalkosten per Meile anfänglich verhältnissmässig am höchsten erscheinen, später aber stetig in dem Maasse abnehmen, als die von der Central-Verwaltung inzwischen systematisch herangebildeten jungen Kräfte von Fall zu Fall selbst in die Action treten konnten und dadurch allmälig alle umfangreicheren und theueren Acquisitionen überflüssig machten.