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bei Chwala absteigende Kampe hat bis Vysocan gleich der Turnau-Kralup-Prager Eisenbahn und von da bis an die Moldau bei Lieben das Gefälle von 0-011 und unterfährt die Turnau-Kralup-Prager Eisenbahn mit einem Niveauunterschiede von 7 Metern vor dem Orte Lieben.

Zwischen Lieben und dem Bahnhöfe Prag musste die horizontale Projection des Bahnkörpers sich der Gestalt des Moldauufers ansclimiegen.

Iler Bahnhof Prag wird seinem Umfange nach so ziemlich die Form annehmen, welche das zur Disposition stehende Terrain darbietet und in seiner Entwicklungsfähigkeit dadurch unterstützt werden, dass der die Insel durchschneidende gewölbte 'Viaduct der Oesterr. Staatseisenbahn durch eine mehr lichten Raum gewährende Eisenconstruction ersetzt wird.

An bedeutenderen Bauten dieser Linie sind ausser dem Bahnhofe Prao; selbst zu erwähnen: die Elbebrücke bei Celakowitz (Jifin) mit 4 Oeffnungen ä 40 Meter Stützweite, die an dieselbe sich anschliessenden Dammversicherungen am rechten Ufer, die Dammbauten entlang der Moldau nächst Prag mit den in dieselben fallenden zahlreichen Kunstbauten an Stützmauern und Durchlässen, die 70 Meter weite, sehr schräge Brücke über den Prag-Karolinenthaler Schifffahrts- und Landungscanal, eine dreigeleisige Brücke über denselben Canal im Personenbahnhöfe und eine eiserne Brücke über denselben für den gewöhnlichen Strassenverkehr mit je 30 Meter Weite.

2. Chlumetz-Königgrätz-Geiersberg-Mittelwalde und Grulich mit der Abzweigung nach Wildenschwert.

Der Zug der Trace dieser Bahn war im Allgemeinen durch die Situation des Thaies des wilden Adlerflusses vorgezeichnet, und schloss sich naturgemäss in Königgrätz, wo der genannte Fluss in die Elbe sich ergiesst, an die Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn an. Ihren Anschluss an die Oesterr. Nordwestbahn fand sie am besten in Chlumetz.

Das Terrain zwischen Chlumetz und Königgrätz ist wenig ausgesprochenes Hügelland, in welchem die Linie der Bahn meist gerade gezogen werden konnte, ohne dass zur Ueberschreitung der einzelnen Terrainwellen die Anwendung ungünstigerer Steigungen als 0*005 bei nur geringer Erd­bewegung nothwendig wurde. Nur die Uebersetzung der Niederung, welche durch die Vereinigung der Tliäler des Cidlina- und Bistritz-Flusses gebildet wird, nöthigte zur Herstellung eines 5-6 Meter hohen, fast 3000 Meter langen Dammes. Die Wahl der Trace dieses Dammes wurde in Anbetracht der höchst ungünstigen Innundationsverhältnisse und der Möglichkeit der Wiederherstellung der ober­halb gelegenen grossen Teiche und der hiemit zu gewärtigenden Wasserdurchbrüche so getroffen, dass sich der Bahndamm an den bereits bestehenden Damm der Königgrätz-Chlumetzer Reichsstrasse, der zugleich die Thalsperre für einen grossen Teich zu bilden bestimmt war, anlehnte.

Der Cidlinafluss erforderte die Herstellung einer 30 Meter weiten Brücke, welche durch zwei grössere Durchlässe ä 14 und 12 Meter für den Fall des Eintretens von Hochwässern in ihrer Function unterstützt wird.

Der Ausführung der Bahn in dem Abschnitte zwischen Königgrätz und Adler-Kostelet-z boten sich mit Ausnahme der Elbeübersetzung bei ersterem Orte und des Einschnittes eines weit vorsprin­genden Gebirgsausläufers bei Swinarek keinerlei nennenswerthe Schwierigkeiten dar. Der Bahn­körper ist durchaus auf die Thalsohle gelegt, das Niveau des Planums folgt in einer gegen die Hoch­wässer sichernden Höhe der Steigung des Thaies, welche 0-005 nicht überschreitet. Nur zwei aus dem Gebirge abfallende Seitenthäler des Adlerflusses erforderten zu ihrer Uebersetzung grössere Durchlässe.

Das Inundationsgebiet der Elbe wird durch einen bei 3000 Meter langen und höchstens 4 Meter hohen Damm übersetzt, welcher ausser einigen kleineren Durchlässen für die nöthige Communi­cation eine Oeffnung ä 50 Meter für den Elbefluss und eine Supplementöffnung von 20 Meter Weite für die Ableitung der Hochwässer enthält.

Zwischen den Orten Zachlum und Pottenstein bildet das Adlerthal den Durchbruch eines durch den Plänerkalk aufragenden krystallinischen Gebirgsstockes. Das Thal, welches sonst weit und offen ist, wird in dieser Parthie schluchtenartig und kurz gewunden. Der Adlerfluss verfolgt nächst der Ruine Lititz eine von steilen Felsen eingeschlossene Serpentine, die auf ganz kurze Distanz eine Verlängerung seines Weges um 2000 Meter zur Folge hat.