Tr
— 6 —
Ablegung des allgemeinen höheren Lehrerinnen-Examens der Abschluss sowohl der Fachbildung wie der Allgemeinbildung gesucht, anstatt dass eine zweckmässige Spezialbildung erstrebt würde. Nur in einzelnen Städten hat man eine Spezialbildung in Frauenhandarbeitsschulen, Haushaitungs-, sowie in Handelsschulen mit Erfolg in die Wege geleitet.
Zahlreiche Frauen sind auf einen Erwerb angewiesen, weil ihnen nicht die Möglichkeit gegeben ist, in der Ehe eine Versorgung zu finden.
Am 14. Juni 1895 ist in Deutschland eine ortsanwesende Bevölkerung von 26 361 123 weiblichen und 25 409 161 männlichen Einwohnern gezählt worden. Es gab mithin im Reich 951 962 Frauen mehr als Männer und es trafen 103,75 Frauen auf 100 Männer. 1882 betrug der Prozentsatz 104,16*). Die Zusammensetzung ist anders in Stadt und Land, wie folgende Zahlen ergeben. Auf 100 Männer kamen Frauen:
1895 1882
in Grossstädten. 106,14 107,69
in Mittelstädten. 99,60 100,96
in Kleinstädten. 99,15 99,57
in Landstädten. 103,47 104,06
in Städten überhaupt .... 102,16 102,63
auf dem platten Lande . . . 105.34 105,27 im Reiche überhaupt .... 103,75 104,16
Der Altersaufbau der Bevölkerung stellt sich nach der Berufszählung von 1895 folgendermassen dar. Es standen im Alter von
Summa
Jahren
männliche
weibliche
unter 14
8 427 827
8 426 104
14-16
1 057 361
1 056 455
16-20
2 075 165
2 112 819
20—30
' 4 226 449
4 307 300
30-40
3 319 844
3 412 391
40-50
2 540 914
2 720 664
50—60
1 938 347
2 160 611
60—70
1 182 040
1 380 229
70 u. darüber
641 214
784 550
31 770 284
25 409161
26 361 123
Da in der Gesamtzahl der Männer und Frauen ein beträchtlicher Prozentsatz unmündiger Knaben und Mädchen enthalten ist, ist es klar, dass wir mit diesen Zahlen nicht rechnen dürfen. Wir dürfen offenbar zur Vergleichung nur heranziehen die Zahl derjenigen Frauen und Männer, die ihrem Alter nach verheiratet sein könnten.
*) Nach der Volkszählung von 1885 gab es im Deutschen Reich 22933 664 Einwohne männlichen und 23 922 040 weiblichen Geschlechts, somit einen Überschuss von 988 37 weiblichen.
I