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Das Monatsgehalt des in Berlin betrug*)

weiblichen Bureau- und

Aufsichtspersonals

1893

M. 62,47 bei 303

1894

64,61

456

1895

64,70

680

1896

68,50

805

1897

69,74

1023

1898

69,00

1328 Personen.

Der des weiblichen Verkaufspersonals:

M. 61,47 bei 180

58,70 J 342

57,69

452

58,88

448

57,57

556

60,00

626 Personen.

Dagegen weisen die Angaben des Hamburger Vereins für Hand­lungskommis von 1858 für männliche Gehilfen aller Art an durch­schnittlichem Monatsgehalt auf: 18771889 94 M., 1890: 102 M, 1891: 103,75 M., 1892: 110,50 M., 1893: 112,65 M., 1894: 109 M.

Der Unterschied ist also sehr erheblich. Man muss aber bei der Vergleichung berücksichtigen, dass das Durchschnittsalter der Ge­hilfinnen infolge früheren Verlassen s der Schule und der kurzen Lehr­zeit viel geringer ist als das der Gehilfen. So betrug unter den 862 Gehilfinnen, für die durch die 1892er Umfrage des genannten Vereins ein Durchschnittsgehalt von 73 M. monatlich nachgewiesen ist, die geschäftliche Laufbahn von 30°/ o erst 13 Jahre und von 45% 49 Jahre. Die Mehrzahl dieser Gehilfinnen zählte also weniger als 25 Jahre. Es ist ferner in Betracht zu ziehen, dass von den Ge­hilfinnen mindestens 5070% als Verkäuferinnen thätig sind. Die Frauen kommen daher in den verhältnismässig besser bezahlten Stellungen im Kontor weniger zahlreich vor als die Männer. Auch findet sich die Mehrzahl der Gehilfinnen in den grösseren Städten, wo die Gehälter infolge der stärkeren Konkurrenz vielfach geringer sind als in der Provinz.

Durchschnittszahlen geben natürlich überhaupt kein genaues Bild. Tüchtige Verkäuferinnen z. B. sind sehr gesucht und erhalten allerdings nur in Ausnahmefällen in Geschäften, die von sehr reichem Publikum besucht werden, bis 250 M. Gehalt. Aber die grosse Masse muss sich mit einem viel bescheideneren Lohn begnügen.

Günstiger liegen die Einkommensverhältnisse der tüchtigen Direk­tricen, von denen die meisten mindestens 150 M. erhalten und die in sehr grossen Putz-, Wäsche- und Kostümgeschäften bis auf 350 M. monatlich kommen. Allerdings ist bei den Putzdirektricen dieses Ein­kommen nicht regelmässig, da die Anstellung oft nur auf die Dauer der Saison erfolgt.

Geradezu bemitleidenswert sind die armen Geschöpfe, die als Kontoristinnen, Zuschneiderinnen, Zuarbeiterinnen und Verkäuferinnen ein Einkommen von etwa 40 50 M. in Berlin, Frankfurt a, M.,

*) Nach den Mitteilungen Dr. Silbermanns in Schmollers Jahrbuch Heft 4, 1899.