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nicht ausbleiben, denn es gibt doch viele Damen, die sich zu Gelegenheiten schnell frisiren lassen wollen, ohne in irgend einem Hinterhause ei*st mühsam eine Friseurin aufsuchen zu wollen.
Die Damen werden es gewiss mit Vergnügen begrüssen, wenn sie all ihre Toilettenartikel von ihrer Friseurin in ihrem Laden kaufen können, statt beim Coiffeur, und sie werden gewiss auch zu eleganten Coiffuren gern die Coiffeuse statt des Coiffeurs aufsuchen, wenn diese sich als eben so tüchtig erweist und denselben Komfort wie jener bieten wird. Haben sich doch in England und Amerika sowohl als auch in der Schweiz sogar weibliche Raseure etablirt.
Der Preis für das Kopf- oder Haarwaschen (Shampooing) beträgt 1 M. bis 1,50 M. Die deutschen Frauen legen merkwürdig wenig Wert auf das Haarwaschen und wundern sich dann, wenn das Haar plötzlich ausfällt, oder der Kopf voller Schuppen ist. In Frankreich lassen sich die Frauen 'regelmässig jeden Monat von einem jungen Mädchen das Haar waschen, welches durch Empfehlungen von Haus zu Haus geht. In Amerika ist das Haarwaschen ebenfalls eine Verrichtung, welche von verheirateten Frauen oder Mädchen ausgeführt wird. Das Kopfwäschen eignet sich natürlich nur für Friseurinnen (nicht als Haupterwerb).
Lehranstalten für Friseurinnen: Fachschule der Barbierinnung, Berlin, Stralauerstrasse; Unterricht nur für Frauen oder Töchter von Barbieren. Honorar pro Kursus 10 M. — Letteverein, Berlin SW. Königgrätzerstrasse 90, Kursus 2 Monat, Honorar 24 M. — Breslau, Frauenbildungsverein, Katharinenstrasse 18, monatlich 5 —12 M. — Dresden, Dresdener Frauenerwerbsverein, Ferdinandstrasse 13, Kursus 10 M. — Wien, Frauenerwerbsverein, Rahlgasse 4, Kursus 2 Monate 10 Gulden (= 17 M.).
11. Garderobieren
In den Theatern, Konzert- und Balllokalen sind Garderobieren angestellt, die die Mäntel, Hüte u. s. w. der Besucher aufbewahren. Es ist fast ausschliesslich ein Abendberuf, den sie also nebenbei ausüben können. Die Garderobiere wird meist von dem Garderobenpächter angestellt und erhält in der Regel eine Mark pro Abend.
12. Goldarbeiterinnen
Das Goldschmiedegewerbe ist in Deutschland den Frauen bisher noch ziemlich fremd geblieben, während nordische Frauen nicht selten sehr achtenswertes darin leisten und beispielsweise in dem vornehmsten Teil von London eine Goldarbeiterin ein ebenso elegantes Avie besuchtes Geschäft besitzt. Constanze von Franken*) glaubt, es dürfte voraus-
*) Katechismus der weiblichen Erwerbs- und Berufsarteil. Leipzig, Max Hesses Verlag. 1898. S. 173 f.