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Stricken.

Uebung in ihrer Handhabung. Auch hier rathen wir, vor dem Ankaufe eines solchen Instrumentes erst Erkundigungen bei dem Ma- schinengeschäfte von Wirth L C o. in Frankfurt a. M. zu stellen.

Trotzdem die Strickwaaren-Industrie in Amerika noch von sehr jungem Datum ist, befinden sich doch schon über 4000 Maschinen daselbst im Gange und 40,000 Arbeiter werden in derselben beschäf­tigt, welche jährlich für 20 Millionen Dollars Waare erzeugen, wo­bei vielen Frauen und Kindern Arbeit verschafft wird, wie das Fer­sen und die Spitze anzustricken, was von denselben zu Hause gethan werden kann.

In den amerikanischen Etablissements, in welchen diese Strick­maschinen zur Fabricirung von Strickereiwaaren im Großen zur An­wendung kommen, sind sowohl Männer wie Frauen beschäftigt. Da Frauenspersonen aber in der Regel gar zu wenig mechanisches Ge­schick haben, um diese etwas complicirten Maschinen gut in Ordnung halten und passend bald für diese, bald für jene Arbeit her- und einrichten zu können, muß auf 15 Arbeiterinnen in der Regel immer ein Angestellter gerechnet werden, der die Arbeit beaufsichtigt und die Maschine in guter Ordnung erhält.

In dem Strickereigeschäfte wird häufig noch immer 1112 Stunden pr. Tag gearbeitet, während sonst in Amerika fast in aller anderen Arbeit das 10 Stundensystem seine Geltung behauptet.

Die Verfasserin erzählt von mehreren Strickerei-Etablissements, wie folgt. In Enfield (N. H.) hat ein Fabrikant 3 Aiken'sche Strickmaschinen im Gange. Die Arbeit wird dann, so weit sie fer­tig ist, auf das Land vertheilt, wo die Zehen und Fersen eingestrickt zu werden pflegen. Die Maschinenstrickerinnen verdienen bei Ilstün- diger Tagesarbeit neben Kost und Wohnung auch noch S 2 baaren Wochenlohn, und die auswärts Beschäftigten, gegen 500 an der Zahl, erhalten pr. Dutzend für Fersen und Zehen einstricken 8 1. In Holderneß (N. 5).) beschäftigt ein Fabrikant gegen 60 Frauensperso­nen in der Fabrik, und gegen 300 außerhalb derselben, und verdie­nen dieselben 8 36 pr. Woche. DieWaterbury - Strickerei- Company" (Conn.) beschäftigt 100 Personen beiderlei Geschlechtes, welche ohne Unterschied 50 Cts. bis 8 1 bei gleicher Arbeit und gleich möglicher Leistung für 12stündige Sommer- und lOstündige Winter-Tagesarbeit erhalten. Besonders stark wird das Stricke- reigeschäst in Cohoes, Trotz (N. I.) und Umgegend betrieben. Es ist amtlich erhoben, daß dortselbst allein 500 Grover L Baker'sche Doppeltkettenstichmaschincn zuin Zusammennähen der auf den Strick­maschinen verfertigten Waaren im Gange sind. Eine dieser Fabri­ken in Cohoes beschäftigt u. A. 250 Frauenspersonen und zahlt den­selben 40 Cts. bis 8 1 pr. Tag. Männliche Arbeiter verdienen Hiebei 75 Cts. bis 8 2. 50, müssen aber dafür auch Verrichtungen leisten, welche Frauenspersonen nicht zu thun verstehen oder im Stande sind. In einer Maschinen-Strickerei zu Brooklpn bei New Aork,