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XIX.

Zubereitung und Verarbeitung verschiedener, zum Theil auch künstlicher Massen u. dergl.

443. Pappe-, Papiermache, und Artikel hiervon. Papier­mache ist eine aus zerstampften Papier gebildete Teigmasse, aus wel­cher man Dosen, Masken, Puppenköpfe, Spielzeug u. dgl. bildet, und die geformten Gegenstände nachträglich auf mancherlei Art bearbeitet, zuletzt bemalt und lackirt. In manchen Fällen wird das Papier­zeug der Papiermühle unmittelbar entnommen und in die mannig­faltigsten Formen gebracht, indem man auf diese Weise Dosen, Teller, Vasen, Ochsenaugen und andere Verzierungen auf hölzernen Rahmen, Puppenköpfe, ganze Figuren, Leuchter u. s.w. erzeugt. Sehr feines, die zartesten Eindrücke annehmendes Papiermache bereitet man aber aus verkleinerten Papierabfällen, Holzasche und Mehlkleister. Dann giebt es sog. Steinpappe, zu Reliefornamenten für das Innere von Gebäuden, aus eingeweichtem und zerkleinertem Papier bestehend, das mit Leimwasser angemacht und mit Thon und Kreide versetzt ist. Unter dem Namen Leder-Pappe verarbeitet man in Frankreich eine Masse aus aufgeweichtem und zerstampftem Papier, gemischt mit zerstampften und im Holländer zu Zeug gemahlenen Le­derabfällen, für Arabesken und Basreliefs, die zur Vergoldung bestimmt sind. Eine weitere Art Papiermache oder Pappe wird bereitet durch Aufeinanderpressen einzelner Blätter präparirten Pa­pieres bis zur erforderlichen Dicke, welche aber alle mitsammen bereits die gleiche Form des Gegenstandes haben müssen, zu welchem und wie sie angewendet werden sollen. Wenn es dann getrocknet ist, wird es sehr hart und fest. Man kann auf solche Weise Arbeits­täschchen, Brieftaschen, Präsentirteller, Miniaturrahmen, Uhrenblätter, und manche andere schöne Artikel daraus verfertigen, und sie sehr schön mit Blumen, Vögeln, Landschaften u. dgl. bemalen.

Das eigentliche Verfahren, um Gegenstände aus Papier­mache zu verfertigen, besteht in folgendem: Man koche 4 Pfund Papierschnitzel in Wasser und arbeite 6 Pfund gemahlene und ge-