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Musikinstrumente.

An Blasinstrumenten, welche von Holz gemacht sind und mit Metall verziert werden, wie Flöten, Clarinetten u. s. w., könnten Frauen das Poliren und Anstreichen versehen. Diejenigen Blas- inftrumente jedoch, welche ganz von Metall sind, wie Hörner, Trom­peten u. s. w., werden während des Verfertigens polirt, und kann dies nicht leicht in besondere Verrichtungen getheilt werden.

Bei Saiteninstrumenten könnte die ornamentale Arbeit, wie das Malen, Einlegen von Perlen u. s. w., eine ganz geeignete Arbeit für Frauenspersonen sein. Z. B. beim Harfen- und Guitar­ren machen könnten Frauenspersonen die Verzierung, Vergoldung rc. anbringen.

Bei den Klappen- und Tasteninstrumenten eignet sich manche der kleineren und feineren Arbeit für Frauenhände.

Bei Schlaginstrumenten ebenso. Beim Verfertigen von Accordions könnten Frauenspersonen die Tasten und das Leder an­setzen, was sie auch in Deutschland verrichten. Auch in der Fa­brikation von Melodeons könnten Frauenspersonen beschäftigt werden. Das Schneiden der Tasten, Poliren, dieselben auf Holz anleimen und die Hämmer daran befestigen, wird mit der Hand verrichtet, und ist eine Arbeit, so Passend für Frauenzimmer, wie für Männer. Letztere erhalten für solche Arbeit in Amerika oft K 2 Pr. Tag. Eigens darauf eingelernt und mit gutem Musikgehör, könnten sie diese In­strumente auch stimmen. Männer, die das versehen, verdienen ja gegen K 3 pr. Tag. In Deutschland sollen Frauenspersonen auch bei Orgelbauern Beschäftigung haben. Bei der Verfertigung von Drehorgeln schlagen die letzteren die Stifte auf die Walze oder den Cylinder.

Bei den automatischen Instrumenten paßt das oben Gesagte von den Drehorgeln hierher. Die Verf. weiß jedoch nicht, ob in der Fabrikation der sogenanten Spieldosen, die in der Schweiz, Deutschland und Frankreich verfertigt werden und bei denen die Stiftchen nach demselben Systeme, wie bei Drehorgeln eingeschlagen zu werden pflegen, auch Frauenzimmer Beschäftigung haben. Man sollte dies wenigstens glauben.

In allen Ländern sind Frauenspersonen mehr oder weniger bei der Fabrikation von musikalischen Instrumenten beschäftigt, in Amerika nur wenige. Die Verf. erwähnt eines ihrer Informanten, der Se- raphines (?) fabricirt und ihr schreibt, daß Frauenspersonen mit Erfolg in manchen Theilen dieses Geschäftes Erwerb finden könnten, wenn sie sich an eine andere Bekleidung gewöhnen möchten. Die wei­ten Kleider mit den Rcifröcken, wie sie jetzt getragen, hindern sie, an mancher lohnenden Beschäftigung thätigen Antheil nehmen zu können, und obendrein ist diese unkleidsame Tracht der Gesundheit meist sehr schädlich und verhindert im Besonderen die Entwicklung der Form. (Der Mann meint es gewiß aufrichtig und gut, und hat Recht.-)