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Vermischte Beschäftigungsarten.
mit einer aus Tragant, Stärkemehl und kaltem Wasser bestehenden, durchgeseihten dünnen Kleisterbrühe, nachdem sie mittels Nadeln aufgespannt sind, gleichmäßig mittels einer weichen Bürste überstrichen und dann im warmen Luftzuge oder am geheizten Ofen getrocknet. — Baumwollenzeuge wäscht man am besten, indem man sie mit Wasser- glas in heißem Wasser reibt. — Beine und Knochen sammeln und sortiren, um sie etwa zuerst Behufs der Gewinnung von Schmier-oder Maschinenöl auszukochen, und dann an Beinarbeiter, an chemische Fabriken oder an Knochenmühlen zu verkaufen. — Bouteillen, Flaschen und Gläser füllen, verkorken, etikettiren, und gebrauchte aufzukaufen, zu reinigen und wieder abzusetzen. —> Brennstoffe sammeln, zubereiten, und Kleinholz oder Reisig zum Feueranzünden zu machen.
Ekharpie oder Wundfäden für Krankenhäuser und Wundärzte vor- bereiten. — Cigarrenendchen sammeln, um sie an Schnupftaback- fabrikanten zu verkaufen, und Cigarrenreste (in London sind 5 Geschäfte, welche dieselben ankaufen, in Neapel werden sie auf der Straße wieder verkauft und in Paris sowie in London werden sie getrocknet und billigster Taback daraus gefertiget. >—> Zitronenschalen sammeln und reinigen, worauf sie an Fabriken vonCuracao, Citronensyrup, Orangenade, Citro- nade, Limonade, Citronenessig rc. wieder verkauft werden können.
Dochte (s. auch S. 708) oder sog. Spardochte für Lampen bereitet man, indem sie mit Menning roth gefärbt werden; auch Braunsteinpulver thut diese Dienste. Ebenso erhält man gute Dochte, wenn sie in ein vorher mit Salz gehörig gesättigtes Wasser eingeweicht und dann getrocknet werden. — Dünger ansammeln für den Verkauf (in Gent und anderen Städten Belgiens ist die Straßenreinigung den Armen überlassen, welche ihren Lebensunterhalt mit Anlegen von Composthaufen und deren Absah an Landwirthe gewinnen).
Handschuhe reinigen, ohne sie naß zu machen: Man legt sie auf ein reines Brett, macht eine Mischung von getrockneter Walkererde und pulverisirtem Alaun und trägt dieses Pulver mit einem gewöhnlichen starken Pinsel auf jede Seite der Handschuhe; dann wischt man das Pulver ab und bestreut die Handschuhe mit trockener Kleie und stäubt sie dann wohl ab. Wenn sie nicht außerordentlich schmutzig waren und Fettflecke hatten, werden sie vollkommen rein. Letztere aber entfernt man mit gerösteten Brodkrumen und dem Pulver von gebrannten Knochen, dann reibt man sie mit einem wollenen Lappen, der in Walkererde oder Alaunpulver getaucht worden. — In der Hutfabrikation finden Frauenspersonen, außer den bereits (S. 138) erwähnten Näharbeiten, noch Beschäftigung mit Rupfen der Felle, Ausrupfen der Haare, sortiren der Wolle, Abscheeren der Knöpfe an geblockten Hüten u. dgl. a. m.
Kämmefabrikation (in derselben schaben, schleifen und poliren Frauenspersonen, können auch die Verzierungen mittels Laubsäge aus- brechen oder gepreßteZierrathen anbringen; s. übrigens'auch S. 838 u.849).