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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Terrain der reinen Steppe vorzuziehen scheine) und gibt vorzüglich das Land Tahka als seinen Wohnplatz an. In Dahr-Fuhr soll er gemein sein und in großen Heerden von Wald zu Wald streifen.

Nächst den bei der Beschreibung der Steppe aufgezählten W i e- derkäuern beherbergt der Sudahn noch viele andere, hauptsäch­lich Antilopen. Das nahe Abysstnien ist an ihnen besonders reich und es mögen von da aus wohl viele Arten in das Gebiet des unteren blauen Flusses herüberkommen. Nicht ärmer jedoch sind die Waldungen am weißen Flusse, in denen Dr. v. Heuglin neuerdings eine sehr schöne Antilope aufgefunden hat, welche von ihm .4mtiloxs megsoero8 genannt wurde.

In den Gebirgen Abpssiniens lebt ein von Rüppcll entdeck­ter St ein bock, die Osxrs HVslio, welcher mit dem auf einigen Gcbirgszügcn der,,Djesihre" gesehenen, bisher noch unbekann­ten, identisch sein dürfte; in ganz Nord-Ost-Afrika kommt ein Schaf, Ovi8 1'rgAslgpllu8 , in kleinen Heerden vor.

Der kaffersche Büffel, Lem 6giror, Trmre, durchzieht un­ser Gebiet in größeren oder kleineren Truppen und steht in den Au­gen der Eingcbornen den größten Naubthieren an Furchtbarkeit gleich. Er greift den Jäger mit blinder Wuth an und weiß sich sei­ner starken Hörner trefflich zu bedienen. Wie ein von Dr. v. Heug­lin nach Europa gebrachtes Eremplar das erste, welches je­mals dahin gelangte beweist, kann er, wenn er jung aufgezo­gen wird, leicht gezähmt werden und zeigt dann eine sehr große Anhänglichkeit an seinen Wärter. Die Sudahnesen nennen ihn Djamuhs el Chala", die Abyssinicr Gösch, die Kordofah- nesen oft auch el Khua.

Weit mehr Arten und Individuen zählt die Klasse der Bö­gest Sie sind die lieblichsten Waldbewohncr und die schönsten Er­scheinungen aus der interessanten Fauna der afrikanischen Tropen. Schon an und für sich ist die Ornis der Urwälder sehr reich, sie erhält aber alljährlich durch die von Norden her zur Winterzeit ein­wandernden Zugvögel eine bedeutende Vermehrung ihres Reich­thums. Es gibt gewisse Sammelplätze: holz- und wasserreiche Stellen in den Urwäldern, welche nahe an hundert Arten und eine