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sollte, scheint nach den bisher gemachten Erfahrungen weniger zahlreich vertreten zu sein, als in anderen, unter gleichen Breiten liegenden Erdtheilen. Zwar ist es wahrscheinlich, daß man, trotz der den Reptilien eigenthümlichen und in Afrika mehr als sonst wo be- merklichen, erstaunlichen Verbreitung einzelner Arten, noch viele Entdeckungen im Bereiche dieser Klasse machen wird; jedoch scheinen alle zur Zeit bekannten Beobachtungen das Resultat zu liefern, daß Afrika weit weniger Reptilien erzeuge, als z. B. Amerika. Ich selbst habe mich in Nord-Ost-Afrika nicht mit dem Sammeln dieser Thiere beschäftigt und kann nur eine ganz allgemeine Uebersicht der Klasse geben.
Die Ordnung der Baumkletterer (vonckrobatns, MeA- memrr) ist durch die Chamäleone, von denen man vier Arten aufgefunden hat, repräsentirt. Diese Thiere, welche der Sammler oft in seine Hand bekommt, lassen sich bis zu einem gewissen Grade zähmen, nehmen ihrem Wärter Insekten aus der Hand und erfreuen ihn durch ihr ewig wechselndes Farbenspiel; sie sind recht artige Stubengcnossen, leben aber leider nicht lange in der Gefangenschaft, obwohl sogar in Europa schon einzelne Exemplare über ein Jahr lang am Leben geblieben sind. Die den Eidechsen eigene Schnelligkeit scheint bei ihnen nur auf die unsteten, nimmer müden und von einander vollkommen unabhängigen Augen (von denen sich eins in die Höhe richtet, während das andere zu Boden blickt, das eine sich vorwärts und das andere sich rückwärts dreht oder still steht, indem sich das andere bewegt) und die blitzschnell fünf Zoll weit aus dem Rachen hcrvorschießende Zunge rcducirt zu sein. Man war früher der Meinung, daß das Chamäleon seine Farbe den das Thier umgebenden Gegenständen anpassen könne; diese Ansicht ist vollkommen unrichtig. Ich glaube bemerkt zu haben, daß Gemüthsbewegungen und äußere Reize, sowie Aeußerungen des Ge- meingefühls (Hunger, Durst, Bedürfniß nach Ruhe, Sättigung, Kitzel*) u. s. w.) wesentlichen Einfluß auf die Farbcnänderungen des Thieres ausüben.
*) Odservsvimus colorem kligmseleontis in sei» coitus Igctoum üeri.
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