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Professor Apetz hat ihrer neun bestimmt — sind aber schwerer zu erbeuten. Die Dung- und Aaskäfer sind in der Nähe einer jeden Rinderheerde zahlreich zu finden und zeichnen sich durch Reichhaltigkeit der Arten aus. Unter den ersteren nenne ich die bekannte vopris Isiäis, welche man, um sie zu erlangen, mit Wasser aus ihren sechs bis acht Fuß tiefen Erdlöchcrn treiben muß; sie fällt zumeist wegen ihrer Größe und Körpergestalt auf. Spring- käfer (Llster) und Rüsselkäfer (Kd^nvlwpiwru8) sind gemein.
Nicht minder zahlreich sind die stechenden Insekten der Wälder. Um jedes gefallene Thier sammeln sich große, gefährliche Hornissen zu Hunderten, fressen gierig von dessen Fleisch und stechen heftig; unter den Wespen sind die Goldwespen (Chry- sididen) vorzüglich ausgeprägt. Diese prachtvollen, intelligenten Thiere werden zu einer wahren Plage für den Reisenden, zumal sie wegen ihres schmucken und unschuldigen Acußcren oft verkannt und gern gefangen werden. Eine Art von ihnen kommt häufig in die Wohnungen; sie gleicht einem leuchtenden Smaragd an Farbe und einem Teufel an Bösartigkeit, denn sie sticht sehr empfindlich. Aechte Honigbienen gibt es auch. Die freien Neger sammeln ihren Honig in große Burahm oder Töpfe, betrachten ihn als Leckerbissen und halten ihn hoch iin Preise.
Auffallend ist es, daß man wenig Schmetterlinge bemerkt. Die Tagfalter, unter denen die Ritter am Meisten hervortreten, fallen eher in's Auge als die Nachtschmetterlinge, sind aber weit weniger zahlreich als diese, sowohl an Arten als an Individuen. Dies hat vielleicht seinen Grund darin, daß die Puppen der Nachtschmetterlinge mehr Zeit zu ihrer Ausbildung brauchen und deshalb die trockene Jahreszeit, welche sie im Larvenstande zubringen, leichter überstehen als die Tagschmcttcrlinge. Diese erreichen, wie bemerkt, in den Papilioniden ihre höchste Ausbildung und tragen oft eine erstaunenswerthe Farbenpracht zur Schau. Gelb und Schwarz in allen Mischungen scheinen unter den ihnen vorn Schöpfer verliehenen Farben die bevorzugtesten zu sein. Alle großen Tagfalter sind sehr scheu und verlieren sich, wenn sie sich verfolgt sehen, bald in den höchsten Wipfeln der Bäume. Dabei