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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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so häufig, daß wir während einer Tagesfahrt oft einige und zwanzig zählen.

Wir blieben bei der Hütte des Fakhi'e über Nacht und verlie­ßen sie am andern Morgen mit Sonnenaufgang zu Fuße, weil wir in dein nahen Walde jagen wollten. Dieser wurde schon kurz nach unserem Eintritte bis auf gewisse Wege undurchdringlich. Letztere liefen in allen Richtungen in den Wald hinaus, endeten aber regelmäßig am Flußufer, von wo stark betretene Steige nach dem Flußspicgcl hinabführten. Die Wege rührten von den Ele­phanten her, das konnten wir schon aus der massenhaft in ih­nen liegenden Losung schließen; denn diese war von einer Größe, wie sie kein anderes Thier hätte erzeugen können und bestand nicht allein aus Blätterüberresten, sondern auch aus drei bis vier Zoll langen, daumcnstarken Aesten, Holzstücken und Baumfasern. Im Schlamme des Flußufers konnten wir die Fährten der Elephanten deutlich von denen der Nilpferde und wilden Büffel unterscheiden. An allen Bäumen des WaldeS bemerkten wir die Verheerungen, welche die gewaltigen Fresser angerichtet hatten, die Thiere selbst bekamen wir nicht zu Gesicht (obgleich wir, nach noch ganz fri­schen Fährten zu schließen, ihre Gegenwart mit Sicherheit anneh­men konnten); wahrscheinlich hatten sie sich nach der Tahhera zu­rückgezogen. Einige, jetzt halb verwilderte Baumwollenfelder wa­ren fast gänzlich zerstört.

Hier am blauen Flusse sind die Einwohner zu indolent oder faul, als daß sie den ihr Besitzthum oft genug verwüstenden Ele­phanten nachstellen und sich des gewinnbringenden Elfenbeins be­mächtigen sollten. Die Neger des Bahhr el abiadt, welche sich überhaupt in gar mancher Hinsicht Vortheilhast vor den Sudahne- sen auszeichnen, graben tiefe Gruben, in welche die Elephanten stürzen. Dann geben sie ihnen mit langgestielten, sehr scharfen und spitzigen Lanzen den Genickfang, ziehen die todten Körper aus den Gruben heraus, essen das Fleisch und brechen mit Hülfe des Feuers die Stoßzähne aus den Kinnladen. Wir hätten in unse­rem Walde, wenn wir mit passenden Waffen versehen gewesen wären, leicht Elephanten erlegen können, standen aber von Vorn