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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Das ist die Ruhestätte des verehrten Geistlichen oder Heiligen von Koikc.

Am 2 0. September. Der Morgen ist sehr neblig und verspricht einen stürmischen Tag. Bald nach unserer Abfahrt er­reichen wird die Insel Sai und später das von den Mameluken befestigte, von den Türken eroberte Schloß derselben. Es war der letzte Hauptpunkt der schon überall geschlagenen adeligen Krieger- schaar. Die Metzelei bei Einnahme der Festung soll schrecklich ge­wesen sein; wenigstens sagt man, daß die Ströme des Blutes der Erschlagenen von der Feste aus über einen, jetzt vielleicht vier­zig Fuß den Wasserspiegel überragenden Felsen dem Nil zuliefen. Dicke schwarze Streifen, welche man an den Mauern des Schlosses noch heute sehen kann, bezeichnet man als die Spuren des Blutes.

Gegen Mittag passircn wir den unbedeutenden Schellahl Abihr, in der Nähe eines eben so benannten hohen Berges, dessen Formen durch den dichten Nebel hindurch nur in groben Unwissen bcmerk- lich sind. Wir sehen die Sonne kaum, so blaß und klein erscheint sie. Um zwei Uhr Nachmittags gehen wir in den langen, heftig erregten Schellahl Dahle ein, den wir in der kurzen Zeit von dreiviertel Stunden hinter uns haben, obgleich er über anderthalb Meilen lang sein mag. Jetzt ragen nur die grünen Spitzen der bei niederem Wasserstande sichtbaren Bruchweidcn über das Wasser empor.

Unterhalb Dahle wird der Strom von steilen und ziemlich hohen Felsen sehr eingeengt und wendet sich eine kurze Strecke direkt nach Osten. Unter dieser Stromcnge liegt die gefährliche Schema Jsbe, oberhalb des Schellahl von Akahsche. Wir pas- siren Beides schnell und landen unterhalb des Schechsgrabes Akahsche, in welchem die Schiffsmannschaft den Morhreb betet.

Am anderen Morgen fahren wir sehr früh weiter. Das Häus­chen der thcrmalischen Quelle von Okme ist kaum sichtbar. Der gefährliche Schellahl Tanguhr liegt hinter uns, ehe wir wissen wie; Mittags durchschiffen wir die Stromschnelle von Ambukohl und gelangen zum Aassr in die Nähe von Semmne mit seinem wogenden Wassersturz. Acht Barken haben angelegt und rufen uns