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links ficht man die hohen, prächtig gestalteten Gebirge der afrikanischen und asiatischen Küste des Meerbusens von Sues. Sie bringen Leben in die Oede der Küsten. Der Meerbusen ist sehr schmal; man kann zu beiden Seiten die kleinsten Hügel am Meercsufer wahrnehmen. Es ist, als ob wir auf einem großen Strome schwämmen, so nahe ist das Land auf beiden Seiten. Nur die Farbe des Wassers zerstört diesen Traum. Sie ist ein prachtvolles Ultramarin, die ganze Kraft der südlichen Sonne liegt auf ihm. Das lichte Blau des Himmels spiegelt sich in dem dunklen Blau des Meeres. Wie schwarze Flecken schimmern die Korallenbänke vom Grunde desselben zu uns herauf. Aber sie liegen tief, tief unter uns; das Schiff segelt, von dem frischem Nordwinde rasch dahineilend, ungefährdet über sie hinweg. Nach Einbruch der Nacht wirft man den Anker in der Nähe der gefürchteten Korallenbank Schahb el Chahsa unweit des Rahs Abu Selihme.
Am 17. November.
„Lustige Delphnie»schaareii,
Scherzen i» dem silberklaren.
Reinen Element umher."
sie umkreisen unser Schiff, Scharben und Tölpel schwimmen und tauchen im Wasser herum. Der Morgen ist so klar, so mild, so schön! Die Sonne beleuchtet Afrika's niedere Gebirge, nachdem sie mühsam über die zackigen Häupter des Djebel Serbal heraufgestiegen. Man sieht nur Himmel und Wasser, Berge und Sand, Wüste und Meer und dennoch lebt es und regt es sich. Wir stehen auf dem höchsten Punkte der Kajüte und lassen unsere Blicke herumschwcifen. Das Auge findet immer einen Gegenstand, auf dem es mit Interesse hasten bleibt.
Gegen zehn Uhr Vormittags zeigt sich uns der armselige Flecken Tohr. Mit einer geschickten Wendung fahren wir in den gefährlichen Hafcncingang hinein und werfen, nachdem wir uns hart an Korallenriffen dahingezogen hatten, bald den sicheren Anker. Vor uns liegen die Gebirge des steinigen Arabien in einer langen, malerischen Reihe, mehr zur Linken erhebt der riesige Serbal seine Häupter und hart am Meeresstrande bezeichnet ein schattiger