153

Die Dimensionen der Wartsäle und Restaurationssäle sind folgende:

Wartsaal 111. Classe (zugleich Restauration); 20 Bieter Länge, 14 Meter Breite.

. Wartsaal II. und I. Cdasse: je 14 Meter Länge, 810 Meter Breite.

Wartsaal für Erwartende: 14 Meter Länge, 11 Meter Breite.

Restaurationssaal (Ankwnftsseite) II. Classe: 20 Meter Länge, 14 Meter Breite.

Die Höhe ist durchschnittlich 8 Meter und fasst ein Restaurationslocal circa 400 Personen.

Zur vergleichenden Uebersicht folgt eine tabellarische Zusammenstellung über die Raumver­hältnisse der grössten Kopfbahnhöfe des Continents. (Siehe Seite 154, 155.)

Die Wartsäle sind nicht überbaut: über den kleineren Räumen sind Wohnungen angelegt und zwar für den Restaurateur, den $tationsvorstand, den Streckenchef, den Polizeicommissär, zwei Wohnungen für Beamtenfamilien, Bureaux für Bahnerhaltung und endlich zwei Logirzimmer für dienstthuende Bahnhof beamte.

Die Hauptzugänge zum Bahnhof, zu den Cassen, (Jepäcks- und Wartsälen, sind übersichtlich und bequem angeordnet. Die zu Wagen ankommenden Passagiere sind beim Aussteigen vor dem Wetter geschützt und ist durch die im Ilalb-Zehneck angelegte Vorhalle die rasche Beförderung derselben ermöglicht, da zugleich aus 45 Wagen ausgestiegen und jeder Wagen von seiner Stelle aus direct entfernt werden kann, was bei einer geradlienigen Unterfahrt nicht geschehen könnte. Für Passagiere der 1. und II. Classe, wenn sie ihre Fahrbillets und die Gepäcksaufgabe durch Diener besor­gen lassen wollen, ist ein besonderer Zugang durch den Corridor angelegt, durch den sie auf dem kürzesten Wege zu den Wartsälen gelangen.

Das Vestibül von 34 V 2 Meter Länge und 13 1 / 2 M.eter Breite, und der G Meter breite Corridor vor den Wartsälen gestatten eine ungehinderte Bewegung des Publicums.

Die Gepäcksannalime liegt ganz nahe den Billetcassen, und zwar so, dass durch den Transport des Gepäcks in die Gepäckwagen das Publicum in keiner Weise belästigt wird. Der Reisende gibt das Gepäck gegen Schein ab und bekommt solches erst an seinem Bestimmungsorte zu sehen. Dadurch entfällt jede Collision mit dem reisenden Publicum, welche unfehlbar eintreten müsste, wenn die Gepäcksannalime inclusive Eintritts-Vestibüle am Kopfe des Bahnhofes angelegt worden wäre, nachdem hier keine zweigeschoossige Anlage besteht, wie dies bei manchen anderen Bahn­höfen der Fall ist.

Die Wartsäle sind für jede Wagenclasse getrennt angelegt; zwischen denselben liegen die Restaurationen mit Buffets und die Caffeeküche, welche durch ihre Lage zwischen den Restaurationen den Wirthsehaftsbetrieb wesentlich erleichtern. Die Restauration HI. Classe ist gemeinschaftlich mit dem Wartsaal Hl. Classe.

Unter den Wartsälen sind Küche und Keller, mit Aufzügen und Treppen versehen, in grösster Ausdehnung angebracht, wobei auch eine Eisgrube für circa 100 Fuhren Eis ä 30 Centner sich befindet. Zu der Küche, die nach Bedarf in Unterabtheilungen geschieden werden kann, führt auch ein vom Aufnahmsgebäude getrennter Separateingang am Kopfe des Gebäudes.

An die Gepäcksannahme reihen sich die Locale Tür den Telegraphen, für die k. k. Post und ein Eilgutraum an. Der im Plane befindliche Posthof ist dem Bedürfnisse entsprechend in weitere Post­locale umgewandelt worden. Die Räume für den Eilgutdienst sind so angeordnet, dass das Ein- und Ausladen der Waggons mit Leichtigkeit geschehen kann.

Die Postlocalitäten haben eine bequeme Verbindung mit den Perrons und mit der Strasse. Bei Eilgut- und Gepäcksannalime ist die Einrichtung getroffen, dass das Gepäck in der Höhe der Wagenplateaux eingebracht wird. Für kurz vor Abgang eines Zuges ankommende Passagiergüter ist ein besonderer Eingang angeordnet.

Auf der A n k u n f t s s e i t e ist der Ausgang für das Publicum durch ein grosses Thor markirt. Ein besonderes Ausgangsvestibul ist nicht vorhanden, die Reisenden gelangen durch die Gepäcks­ausgabe- und Zoll re v i s i o n s - PI a 11 e (39*4 Meter lang, 34 Meter breit, 8 Meter hoch) zu der bedeckten Veranda und zu den Wagen, die längs derselben aufgestellt sind, oder anderseits in gerad­liniger Verlängerung der Veranda durch das Kopfgebäude auf die Strasse.

20