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hatten die Concessionäre zunächst die Aufgabe, die Ausführung der Linien innerhalb der conces- sionsmässigen Termine sicherzustellen.

Es wurde daher unmittelbar nach Ertheilung der Concession die gesellschaftliche Verwaltung organisirt. An die Spitze des Unternehmens wurde der bisherige Director der Süd-Norddeutschen Ver­bindungsbahn, Dr. Gustav Robert Gross, als Generaldirector berufen, und Hermann Rittershausen mit der Vorbereitung des Betriebsdienstes und der Einleitung der coinmerciellen Geschäfte betraut.

Organisation des technischen Dienstes.

Für den Rau wurde eine besondere Abtheilung gebildet und unter die Leitung des Bau- directors Wilhelm Hell wag gestellt.

Da das bei Constituirung des Unternehmens vorhandene technische Material sich auf einige flüchtige Nivellements und die Generalprojecte einzelner Tlieilstrecken ohne einheitlichen Zusammen­hang beschränkte, so musste zunächst zu systematischen Terrainstudien [und Projectsbearbeitungen geschritten werden, auf Grund deren nicht allein der Bau auf sämintlichen concessionirten Linien gleichzeitig begonnen und terminmässig durchgeführt, sondern auch für die rechtzeitige Instruirung der Balm Sorge getragen werden konnte.

Zu diesem Behufe wurde ein zahlreiches Ingenieurpersonal angeworben und der technische Dienst folgendermassen organisirt.

Die Centralleitung der Baudirection, deren Sitz in Wien blieb, bestand aus 7 getrennten Geschäftsabtheilungen, nämlich:

1. Secretariat mit Expedit, Registratur und Archiv.

2. Redlinings- und Cassawesen.

3. Grundeinlösung und Rechtssachen.

4. Unterbau.

5. Oberbau, mechanische Einrichtungen und Telegraphen.

6. Hochbau.

7. Fahrbetriebsmittel und Werkstättenausrüstung.

Jeder dieser Abtheilungen stand ein Inspector vor. Der Vorstand der Abtheilung für Unterbau wurde zugleich zum Stellvertreter des Baudirectors bestellt.

Die Baulinien wurden in 12 Sectionen getheilt, deren Leitung je einem Oberingenieur über­tragen Avurde. Auf jeder Section waren nach Bedürfniss 5 bis 8 Techniker und 1 Administrativ- beamter thätig. Ausserdem waren für die Grundeinlösung besondere Kräfte engagirt und für jede Abtheilung ein Reehtsconsulent bestimmt.

Die Oberingenieure hatten alle in ihre Section entfallenden Geschäfte aller Directions- abtheilungen zu besorgen und empfingen ihre Aufträge unmittelbar von der Baudirection.

Diese Sectionen waren:

I. Bauabtheilung W i e n: Bau des Bahnhofes und der Donaubrücke bis an den Stockerauer Flügel,

lang 08 Meilen.

11. Bauabtheilung Stockerau: Strecke Jedlersee-Guntersdorf, lang 7*5 Meilen.

III. Bauabtheilung R e tz: Strecke Guntersdorf-Schatt-au, Zellerndorf-Horn, lang 59 Meilen.

IV. Bauabtheilung Znaim: Strecke Schattau-Gröschelmauth, lang 5*3 Meilen.

V. Bauabtheilung Mährisch-Budwitz: Strecke Gröschelmauth-Branzaus, lang 6*4 Meilen.

VI. Bauabtheilung Ig 1 au: Branzaus-Schlappenz, lang 5*3 Meilen.

VII. Bauabtheilung Deutschbr od: Strecke Selilappenz - Svßtla und Deutschbrod- Hlinsko, lang

8*6 Meilen.

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VIII. Bauabtlieilung Caslau: Strecke Svetla-Kolin, lang 7-3 Meilen.

IX. Bauabtheilung Chrudim: Strecke Hlinsko-Rossitz-Pardubitz, lang 7-2 Meilen.

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