Einleitung.

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liegen lassen. Es taugt zu nichts, gleichgültig zu sein undalle Fünfe gerade" bleiben zu lassen. Der Fortschritt der Zeit fordert mit allem Ernste zum Handeln auf!"

So weit die Verfasserin des Eingangs beschriebenen BuchcS in ihrer Vorrede zu demselben.

Die Tendenz meiner Arbeit ist, selbstverständlich, ganz dieselbe, welche die amerikanische Schriftstellerin bei ihren Bestrebungen leitete. Die Hoffnung, welche ich von meinem Buche hege, beschcidet sich ganz in denselben Grenzen, welche dem amerikanischen Originale gezogen waren (aber sich in der Wirklichkeit weit weit darüber hinaus erstreckten und das in der That schon viel Segen gebracht hat). Ich wünschte insbesondere, mein Buch möchte vor Allem dazu bei­tragen, daß nach dem Beispiele Amerika's, endlich auch in Deutsch­land die Arbeit in größere Achtung zu stehen käme, als eS bis jetzt, leider! noch immer der Fall ist, wo Müßiggang sich fortwäh­rend so breit machen und mit der größten Despectirlichkeit auf eine nützliche Thätigkeit herabsehen darf. Ich glaube, daß dieses Buch auch hier in Deutschland Vielen die Dienste eines verlässigen Weg­weisers leisten wird, sowohl denen, welche schon ihre Kinder noch frühzeitig auf die Bahn des Arbeitens und Ringens um den Lebens­unterhalt bringen müssen; so wie solchen, welche sich selbst einen Weg auszusuchen genöthigt sind, aus welchem sie ihre Nahrung finden; und endlich auch denjenigen einen geeigneten Ausweg aus ihrem Kummer und ihrer Unberathenheit andeuten wird, welche plötzlich aus besseren Verhältnissen in's Elend und die Verlassenheit gerathen, ganz und gar auf sich angewiesen sind, und sich selbst helfen müssen.

Die Beschreibung der Arbeit, wie dieses Buch sie enthält, wird verständigen Eltern die Einsicht davon bringen, welch' eine große moralische Macht sie ist, welchen Schutz nnd welche Hülfe sie in allen Lagen des menschlichen Lebens zu bieten vermag, als welch' ein Ehren schmuck sie Jedermann gilt. Und dann werden, ja müssen sie, wenn auch nur aus Vorsicht und Klugheit, ihre Kinder ' schon frühe dazu anhalten, daß sie nach dem Lesen, Schreiben und Rechnen auch noch eine Handarbeit gründlich erlernen, welche sie in den Stand setzt, allen Stürmen des Lebens mit ächtem Muthe und ächtem Stolze, mit erhebendem Selbstgefühl entgegentreten zu können.