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Einleitung.

Buch stiften soll, auch nicht gleich von selbst in die Augen springt, so ist doch sicher, daß es die Veranlassung wird, daß Viele auf eine Bahn einlenken werden, welche sich als eine richtige erweiset, und auf welcher es ihnen gelingen muß, das vorgenommene Ziel zu errei­chen. Jedenfalls kann eS dem mildthätigen Sinne die beste Unterweisung ertheilen, Zeit und Mittel geeignet anzuwenden, um die Wohlfahrt Anderer zu fördern; indem er die Bedürfnisse abhän- giger Frauenspersonen kennen, und aussinden lernen möge, wie den­selben am besten abgeholfen werden könne. Es wird diese Schrift dem weiblichen Geschlechte Mittel und Wege an die Hand geben und andeuten, seine Muße und seine Anlagen am besten verwerthen zu können. Und wenn dieses Buch auch nur eine Einzige meines Geschlechtes von einem hülslosen oder nutzlosen Leben bewahren würde, so wäre ich mit der Genugthuung zufrieden, doch wenigstens Etwas durch meine Arbeit genützt zu haben. Und in der That, es wird doch Manche durch mein Werk vor der Verzweiflung und vor dem Laster bewahrt werden. Es ist aber doch gewiß weit ver­nünftiger, dem Uebel vorzubeugen, als, nachdem es erst einmal ausgebrochen ist, dasselbe zu heilen versuchen zu wollen. Denn Viele wären vor dem Elende schon bewahrt worden, wenn ihnen eine An­regung gegeben gewesen wäre, wie sie demselben aus dem Wege zu gehen vermocht hätten.

Ich hoffe, daß durch mein Buch manche Besorgniß und Un- entschlossenheit in der Auswahl eines Erwerbes verhindert, und manche kostbare Zeit für thätige und lohnende Beschäftigung gewonnen wer­den wird. Manche der hier aufgeführten Beschäftigungen mögen zwar solche sein, welche wenige Ermuthigung und keine lohnende Vergütung bieten. Aber sie können mit der allmählig sich ausdeh­nenden und wachsenden Industrie dennoch zu ergiebigen Erwerbs­quellen werden, und jedenfalls solchen, welche darauf angewiesen sind, einen passenden Nebenerwerb bieten, um dem Manne oder dem Vater bei unzulänglichem Verdienste die Erhaltung einer zahlreichen Familie erleichtern zu helfen. Einigen etwa mögen meine Ideen vage und unbestimmt scheinen; aber doch auch diese vermöchten man­ches Körnchen aus dem Haufen Spreu (?) herausfinden können. Denn man muß handeln, nicht blos schöne Worte machen; wir müssen uns umthun, nicht lässig sitzen bleiben; man muß irgend etwas versuchen, nicht die Hände im Schooß