126 Im Handel rc. mit fertigen Herren- und Änaten-Kleidern.
Arbeiter-personale sprechen). — Eine andere Firma, welche mit 500 Personen arbeitete, zahlte für lOstiindige Tagesarbeit 8 3—5 pr. Woche. — Bei dieser Arbeit kommt nun viele Maschinennähterei vor. (Bezüglich der hieher passenden und cmpfehlenswcrthen deutschen Nähmaschinen verweisen wir auf Seite 120.) Maschinen- nähtcrinncn verdienen durchschnittlich 8 4—5 bei lOstündiger Arbeit. — Die Sommer - Anzüge werden zumeist auf den Nähmaschinen gearbeitet, und verdienen die Arbeiterinnen damit 8 4. 50 bis K 6. Die Einrichterinnen, größtenteils kleine Mädchen, kommen auf 8 2—3 pr. Woche zu stehen; wogegen die Männer sich immer einen Berdicnst von 8 8, 8 9 bis 8 12 pr. Woche erwerben. — Die Anfertigung von Knabenkleidung wird verhältnißmäßig noch am besten bezahlt.
In manchen Geschäften ist es Brauch, daß man, wenn Frauen oder Mädchen nach Arbeit anfragen, Einsicht in ihr Bezahlungsbuch verlangt, welches sie bei ihren früheren Arbeitgebern gehalten hatten, um aus der Höhe des Verdienstes sogleich die Fähigkeit der Bittstellerin beurtheilen zu können. Auch wird vielfach von Arbeiterinnen, die nicht im Geschäfte arbeiten, Bürgschaft für den Werth der ihnen anvertrauten Stoffe verlangt, da es vorgekommen, daß sie dieses Vertrauen mißbraucht haben. Die Namen derjenigen aber, die sich solches oder andere Ungehörigkeiten zu Schulden kommen ließen, werden notirt und auch anderen Geschäftsinhabern mitgetheilt; und nicht selten wird, wenn eine Arbeiterin um Arbeit nachsucht, erst in dieser „schwarzen Liste" nachgesehen, ob sich die Bewerberin auch etwa auf einem solchen Verzeichnisse befinde. Jedoch steht man allmählig von dem Verlangen nach einer Sicherheitsstellung ab, insbesondere wenn die Arbeitsuchende dem Geschäfte durch bekannte Personen empfohlen, oder ihre Tüchtigkeit durch Zeugnisse früherer Arbeitgeber nachgewiesen wird.
Viele Arbeit wird an Schneider ausgegeben, welche Nähmaschinen besitzen und Nähterinnen dafür engagiren. — Von der Verf. wird eines solchen Schneiders in New-Ijork Erwähnung gethan, der drei Arbeiterinnen mit der Anfertigung von Röcken und Beinkleidern beschäftigt, wofür er der ersten 8 4, der anderen 8 3. 50 und der dritten 8 3 pr. Woche bei lOstündiger Arbeitszeit bezahlte. Nicht selten findet man mehrere Mädchen (gewöhnlich drei), die sich in den Besitz einer Nähmaschine gesetzt, zusammen arbeiten, indem zwei zurichten oder fertig machen, und die dritte an der Maschine näht, wobei es Jede auf einen Verdienst bis zu 8 6 und 8 8 bringt. Solche, welche Flanellhemden nähen, erhalten 75—87 Cts. pr. Dtzd., ohne Aermel einsetzen, Knopflöcher machen und Knöpfe annähen.
Die Verf. erzählt ferner: „Wir haben es bestätigt gefunden, daß Personen, im Besitze einer Nähmaschine, obgleich sie die meiste Arbeit zu sehr billigen Preisen machen müssen, dennoch in den Stand gesetzt sind, bei der Schnelligkeit, mit welcher sie an der Maschine arbei-