Handschuh-Fabrikation. Verfertigung von Hosenträgern. 133

bei lOstllndiger Tagesarbeit. In Salem (Mass.) wird K 3 pr. Woche für Handnähterei befahlt, und im Staate New--Hampshire wird die meiste Arbeit an Frauen u. s. w. ausgegeben, welche die­selbe neben ihren häuslichen Verrichtungen ausführen.

Das Häkeln wollener Handschuhe wird nicht besser, als das Stricken von Strümpfen und Socken bezahlt. Es giebt Leute, welche Mädchen damit beschäftigen und denselben 50 CtS. pr. Dutzend be­zahlen, während sie selbst am Paar 5 Cts. im Groß- und 9 CtS. im Kleinverkäufe Gewinn haben! Eine gewandte Arbeiterin bringt in Einem Tage, wenn es hoch kommt, ein Dutzend Paar fertig. Aber eine solche muß schon frühzeitig mit dem Erlernen dieser Be­schäftigung angefangen haben; denn später dieselbe zu erlernen ist nicht rathsam, da die Meisten daran verzweifeln vorwärts zu kom­men, weil die Bezahlung eine sehr geringe ist.

Da das Stricken und Weben der Handschuhe unter die Strumpfwaaren gehört, so wollen wir an geeigneter Stecke darauf zurückkommen.

Ueber die Dauer der Lehrzeit für diese Arbeit entscheidet zu­nächst Anlage und Talent der Lehrlinge. Geschickte Nähterinnen ver­mögen manche Verrichtung in 2 Stunden, andere aber in 2, 4, 6, ja oft auch erst in 8 Wochen zu erlernen. Während der Lehrzeit verdienen Lehrlinge K 1. 50 bis K 2. pr. Woche. Es bedarf zur Erlernung dieses Geschäftes Geduld, Ausdauer und etwas Geschmack in der Form. Männer müssen 23 Jahre lernen.

Wie wir Eingangs dieses Artikels bereits erwähnten, ist der Mangel an guten Arbeiterinnen eine der Ursachen, weshalb die Hand­schuhfabrikation in Amerika noch nicht in die Höhe gekommen ist; es werden geschickte Nähterinnen deshalb dort gute Aussicht auf Beschäf­tigung finden. Am meisten giebt es vom Februar bis November zu thun. Die Monate April, Mai und Juni sind die besten Ar­beitszeiten. Nicht selten setzt die Arbeit auch volle 2 Monate aus.

53. Verfertigung von Hosenträgern. Eigene Geschäfte giebt es, welche die Hosenträgerstrcifen aus den Fabriken, in welchen dieselben gewebt werden, kaufen, in erforderliche Längen zerschneiden, das Leder dazu formen, und dann die Nähterei an Leder, Unterfut­ter, sowie der Knopflöcher besorgen. Auch auf dem Lande wird diese Arbeit von Farmerstöchtern versehen, welche im Besitze von Nähmaschinen *) sind, und welche die Waaren im Großen aus den

*) Ueberall, wo wir zu einer Beschäftigung nicht ausdrücklich das geeignetste System von Nähmaschinen empfehlen, geben wir den Rath, bei den betr. Arbeite­rinnen oder Geschäftsinhabern Rückfrage zu halten, welche Masckinensorte sie etwa in Folge langjähriger Erfahrungen als die beste für ihre Verrichtungen halten. Man kann fast auf jeder Maschine Näharbeit jeglicher Art verrichten, auf der einen leichter, auf der andern mit mehr Mühe und Aufmerksamkeit. Ist man dann über die zu einer Arbeit, der man sich ausschließ-