132

Handschuh Fabrikation.

In der Handschuhmacherci werden Frauen den Männern vorge­zogen, weil sie besser und flinker mit der Nadel und an der Maschine umzugehen wissen. Trotzdem sind Hiebei auch Männer, sowohl mit Zuschneiden wie mit Nähen beschäftigt und erhalten höheren Lohn, als Frauen. Das Zuschneiden geschah früher vermittelst Scheeren und das Nähen natürlich mit der Hand. Jetzt schlägt man ganz einfach mittelst eigener Formen (Punzen) die Handschuhe aus und näht sie auf der Maschine. Davon will aber die Verfasserin wieder nichts hören; vielmehr gedenkt sie rühmend eines Fabrikanten von Glace- und Buckskin-Handschuhen in Philadelphia, der geflissentlich Alles mit der Hand verrichten läßt; der weder zum Ausschneiden, noch zum Nähen M a sch in e n haben will, weil dadurch manche Arbei­terin ihr Brod verlieren könnte (?). Man sieht, daß es auch im prak­tischen Amerika gewaltige Zöpfe giebt. Leider sagt uns die Verf. nicht, wie hoch sich der Lohn der Arbeiterinnen bei diesem Manne stellt, denen es beim äußersten Fleiße nicht möglich sein kann, mit den Maschinennähtcrinnen concurriren zu können. In dieser Ar­beitsbranche wird sowohl in den Etablissements selbst, wie von den Arbeiterinnen zu Hause an der Nähmaschine gearbeitet. Da, wo Frauen auch das Zuschneiden besorgen, geschieht eS noch mit der Schcere. Meistens ist indessen diese Berrichtung den Männern über­tragen, und dann geschieht es, wie schon gesagt, mit besonderen Durchschlagformen. Die Zubereitung der Ziegenfelle wird von den meisten Handschuhfabrikanten möglichst geheim (?) gehalten, sagt die Verfasserin. Solche Personen, die lederne Handschuhe nähen, verdienen S 46, diejenigen, welche Buckskin- und Daumenhandschuhe machen, 8 3 6 pr. Woche. Auf dem Lande geben sich auch viele Farmerstöchter, welche Nähmaschinen besitzen, mit der Verfertigung von Handschuhen ab. In Gloversville (N.--U.) werden die Hand­schuhe von Männern zugeschnitten, und dann auf der Maschine ge­näht. 5 Paar Faust- und 2 Paar Fingerhandschuhe hält man für eine gute Tagesarbeit. Die Zuschneider erhalten pr. Tag 75 Cts., die Nähterinnen für Fausthandschuhe 12? Cts. und für Fingerhand­schuhe 18 Cts. pr. Paar. In Perth (N.-I.) theilen sich die Ar­beiterinnen in die Verrichtungen; die einen richten ein, und die An­deren nähen an der Maschine. Sie verdienen pr. Woche K 3 bis K 4. 75 und arbeiten, so lange es Tag ist, mit kurzer Unterbrechung während der Essenszeit. Die regelmäßige Arbeitsdauer in Glo- vcröville ist 10 Stunden pr. Tag, und Männer sowohl, wie Frauen verdienen bei gleicher Arbeit K 35 pr. Woche. In Broadalbin (N.-Zj.) besteht eine Fabrik, in der 12 Frauenspersonen im Etablis­sement und 100 außerhalb desselben beschäftigt sind. Sie verdienen bei lOstündiger Tagesarbeit S 2 bis K 4. 50 pr. Woche. Auch in den Neu - England - Staaten werden Handschuhe fabricirt. In Springfield (Mass.) z. B. verdienen die Arbeiterinnen mit Verferti­gung von Buckskin- und Fausthandschuhen etwa K 35 pr. Woche