144 Verfertigung von Fenstervorhängen. Regenmantel.
bei lOstündiger Tagesarbcit auf 8 2—5 pr. Woche, Männer aber bei ungleich schwierigerer Arbeit verdienen 8 6—9. — Im Allgemeinen stellt sich der Verdienst guter Arbeiterinnen auf 8 3—4 oder 8 5, sogar auf 8 7. — Die Vers. spricht von Mädchen, welche Gar- dinenbesatz machen, hiermit von 6 Uhr Vorm. bis 7 Uhr Nachm. beschäftigt sind, pr. Stück bezahlt werden und 8 5 — 6 pr. Woche verdienen; ferner von zwei Frauen, welche, ihren Unterhalt vom Troddel,nachen gewinnend, eine bereits 12 Jahre, die andere aber schon 20 Jahre lang in Einem Geschäft arbeiteten.
Ueber das Erlernen dieses Geschäftes gehen die Ansichten weit auseinander. So heißt es z. B., daß sich diese Arbeit in zwei oder wenigen Wochen erlernen laste, während welcher Zeit die Lehrlinge aber nichts verdienen. Andere stellen bei einem Wochcnlohne von 8 1. 50 eine Lehrzeit von 3—4, auch 6 Monaten fest.
Die meiste Arbeit ist unmittelbar vor Weihnachten vorhanden; in den größeren Etablissements jedoch, wo auf Lager gearbeitet wird, giebt es das ganze Jahr über Beschäftigung. — Im Durchschnitt halt man in dieser Branche Frühjahr und Herbst für die besten Geschäftszeiten.
60 . Verfertigung von Regenmanteln und anderen wasserdichten Kleidungsstücken, sowie von Rcttungsapparaten im Wasser. — Die Fabrikation von Kleidungsstücken u. s. w. aus wasserdichtem Oel- oder Wachstuch wird biöjetzt vorzugsweise in New- Jork betrieben. In einer Niederlage von solchen Wachstuchartikeln wird alle Arbeit zum Nähen an der Maschine aus dem Hause gegeben.
Die Bezahlung dieser Arbeit steht in New-Aork mit der der gewöhnlichen Näharbeit auf einer Stufe. Da sich während der großen Geld- und Geschäftökrisis des Jahres 1857 die Frauen und Mädchen, nur um einigen Erwerb zu haben, zu geringerem Lohne zu nähen angeboten hatten, so sind diese niedrigen Löhne denn auch bis jetzt noch geblieben.
Die Fabrikation der wasserdichten Kleidungsstücke ist sehr einfach. Die fertigen Kleider werden auf Tafeln oder Tische gelegt und vermittelst Bürsten mit Oel getränkt. Dann werden die Kleider auf Nahmen gehängt und müssen ungefähr 6 Monate lang trocknen. Zu dieser zwar schmutzigen, aber keineswegs der Gesundheit schädlichen Arbeit gehören etwas rüstige Frauenspersonen.
Geschickte Arbeiterinnen im Einölen bringen etwa 6—8 Dutzend Regenmäntel in der Woche fertig, und erhalten pr. Dtzd. 8 1 bis 8 1. 25. — Eine Ncw-Zjorker Firma setzt jährlich für 8 150,000 Waaren dieser Gattung ab, unter welchen auch wasserdichte Pferdedecken sind, die man in Amerika zur Schonung der Pferde gebraucht und die mittelst einer einfachen Vorrichtung die Ausdünstung nicht stören. — Von der eigentlichen Fabrikation des Oeltuches, ebenso von den wasserdichten Kleidungsstücken, welche mit Kautschuk überzogen sind, soll an einer anderen Stelle die Rede sein.