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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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Untergeordnete Nähterei und Nähmaschinen.

von Hühneraugen! Die Sohle muß derb, das Oberzeug geschmei­dig sein. Das Schuhwerk soll allseitig den Fuß gleichmäßig umhül­len, ohne zu drücken." Angelegentlichst möchten wir auch noch all' denen, welche sich mit der Anfertigung von Schuhwerk befassen, den über diesen Gegenstand etwas ausführlicher handelnden illustrirten Artikel (S. 310) in Dr. Bock'sBuche vom gesunden und kranken Menschen" zur Beachtung empfehlen.

Nachbemerkung.

Auch in manchen anderen Fabrikationszweigen kommt Nähterei als Nebenverrichtung vor. So z. B. in Tuch- und Kattunfabriken, in denen die Stücke, bevor sie zum Färben kommen, und zwar meistens an der ein- fädigen Kettenstich-Nähmaschine, zusammengenäht werden, weil dieselbe den sehr leicht wieder auflösbaren sog. Maschenstich bildet, und die mit dersel­ben zusammengefügten Tuchstücke nach der Färbung sehr leicht wieder aus­einander getrennt werden können. Oder in der Taschentücherfabrikation, wie z.B. in Belfast (Irland), wo an Kraftstühlen hochfeine leinene Taschen­tücher producirt werden und in derlei Etablissements etwa 4 Nähmaschi­nen stehen, an denen Arbeiterinnen mit dem Absteppen eines 6 Linien breiten Saumes beschäftigt sind, welcher für Battisttaschentücher beliebt zu sein Pflegt.

Weitere, mehr untergeordnete Nährereien, wie Strumpfwaaren nähen, Pelzwerk nähen, Ballons nähen, Ausstaffiren von Schaukelpferden oder Kinderwägelchen, Ledernähterei in der Sattlerei, Taschnerei und Riemerei, Nähterei im Polstergewerbe, beim Ausstaffiren eleganter Kutschen, Reise- und Eisenbahnwägen, Nähen von Tragbändern und Bandagen, von Brief­taschen und Portefeuillearbeiten, Verfertigung von Sterbekleidern u. s. w., wird im Verfolge der Abhandlung dieser Beschäftkgungen oder sonstiger Anlässe hiezu näher erörtert werden.

Außer den wo möglich bei jeder Nähtereibranche aus Ueberzeugung und Erprobung anempfohlenen Nähmaschinen, mag es auch noch Skhifs- chenmaschinen geben, welche in Deutschland fabricirt werden und eben­falls empfehlens wertb sind. Wahrscheinlich sind wir im zweiten Bande unseres Werkes im Stande, solche zu benennen. Einstweilen aber sollten unsere Leserinnen, welche sich an der Nähmaschine beschäftigen wol­len, damit sie ganz sicher gehen, nur die von uns empfohlenen Maschinen, je nachdem sie für ihre Arbeit Passen, und keine anderen kaufen.