298 Matten-Verfertigung. Verfertigung von Rouleaux.

Hanf, Jute oder Wolle rc. auseinander rupfen und in Bündeln von der gehörigen Dicke den Mattenwebern reichen.

Auch aus Bast macht man Matten, und ebenso aus spanischem Rohr Matten oder Laufteppiche. Von diesen beiden Materialien wird jedoch noch an geeigneterer Stelle die Rede sein.

e. Fensterdecoration.

Vom Nahen der Fenstcrgardinen war bereits S. 143 die Rede. Ihre Herstellung betreffend, kann sich zum Theil auf die im Artikel vom Sticken" (S. 160) erwähnte Weißstickcrci bezogen werden, zum Theil wird in der Ablh. XIV., welche von derVerarbeitung von Gespinnsten zu Geweben" handelt, noch die Rede sein. Aber außer den Gardinen dürfen wir hierher noch zählen die Verfertigung von Rouleaux, von Fenstcrgittcrn und Fensterblenden.

111. Verfertigung von Rouleaux. Diese in verschiede­ner Weise bemalten, auf Rollen auf- und abgewundene, besonders Schatten gewährenden Vorhänge sind bekannt. Bisher sagt die Verf. waren in diesem Geschäfte (das besonders in Amerika stark betrieben wird) mehr Männer, als Frauenspersonen beschäftigt, ob­gleich die meisten Verrichtungen biebci von den letzteren geleistet wer­den könnten. Zwei Dinge jedoch tragen die Schuld daran, daß dem noch nicht so ist. Einmal ist ihre Kleidung ein Hinderniß; denn die von dem Reifrocke ausgebreiteten Fähnchen streifen überall an und ruiniren die eben angestrichenen oder gemalten Rouleaux wieder. Und dann wollen sie sich eben gar keine Zeit gönnen, um bei der Verfer­tigung der feineren Arten Rouleaux mitzuhelfen, um einen höheren Lohn erwerben zu können. Die Nouleauxfabrikanten in New Zjork, welche die Frauenarbeit in ihrem Etablissement einführten, hatten große Opposition Seitens der männlichen Arbeiter zu bestehen gehabt, und die Verf. erzählt von einem derselben, welcher in Folge dieser Neuerung seine Kundschaft verlor und durch die gegen ihn arbeitende Anfeindung der Arbeiter sicherlich zu Grunde gerichtet worden wäre, würde er nicht sonst geschäftlich fest gestanden sein.

Bezüglich der männlichen Arbeiter, meistens Deutsche (häufig Eingewanderte der gebildeteren Klassen, die aber sonst kein prakti­sches Gewerbe verstehen und aus Noth sich dem Rouleauxmalen, Goldrahmenmacheu und dergleichen leichteren Beschäftigungen zuwen­den), sagt die Verf., daß sich, während ein Jankee, wenn er kaum die Nase in dieses Geschäft gesteckt hat, doch ohne weiteres dasselbe auf eigene Faust zu betreiben wagt, jene Fremden allenthalben, um Arbeit zu erhalten, vor- und zudrangen und sich gegenseitig Herunter­bieten, um billigern Lohn zu arbeiten; in Folge dessen sie nicht nur Anderen ihren Erwerb verkümmern und schmälern, sondern sich selber