310 Federn reinigen, gebrauchte Federn wieder aufbessern rc.

und von allem Geräthe freien Zimmers, so daß man 2 Ellen von der Wand entfernt ist, und schlagt mit einem Besenftumpfen, an welchem kein Reis hervorstehen darf, gemächlich und schneckenförmig in die Mitte der Federn, aber nicht zu tief, viel weniger bis auf den Boden des Gefäßes. Die noch guten Federn stiegen hiebci aus dem Gefäße auf die beiden Seiten der reinigenden Person, und zwar die Flaumenfedern am weitesten entfernt; der Unrath aber bleibt im Gefäße. Vorher kann man die Federn an der Sonne oder an dem Ofen in einem Sack erwärmen und ausklopfen.

Federn wäscht man (nach Leuchs' Haus - und Hülfsbuch) in kaltem oder lauem Master. Reicht dies nicht hin, so legt man sie in eine etwas erwärmte Lauge, läßt sie nach 12 Stunden ablaufen, gießt reines Wasser darüber, läßt dies nach einiger Zeit wieder ab, gießt kaltes Wasser darauf, bis es hell abläuft, drückt dann das Wasser aus und trocknet sie auf Sieben oder Garnen an der Luft. Sie schwellen Hiebei hoch auf und werden wieder schön.

Den üblen Geruch der Betten vertreibt man (dem cbenerwähnten Buche zufolge), wenn man die Federn vollkommen trocknet, entweder an der Sonne, oder in einem warmen Zimmer, oder in einem Backofen; denn immer entsteht der üble Geruch durch Feuchtigkeit. Reicht dies nicht hin, so breitet man sie in einem Zim­mer aus, und räuchert sie mit Wachholdergesträuch, Weih­rauch u. dergl. Ist Unreinigkeit die Ursache, so müssen sie ge­waschen und wieder gut getrocknet werden. Man kann zu dem Wasser, mit dem man sie wäscht, etwas Kochsalz oder Alaun setzen. Bringt man unter die Federn etwas Wermuth, Thymian, gestoßenen Pfeffer oder ein anderes Gewürz, so verderben sie nicht so leicht.

Ungeachtet all' dieser Mittel können aber die Betten doch un­angenehm riechen, wenn sie in einem feuchten Zimmer sich befinden und nicht oft an Lust und Sonne gebracht werden. Man kann auch Holzkohlen zwischen die Federn legen, welche den unangenehmen Geruch an sich ziehen.

Alte Federn kann man restauriren und schlechtere, wie z. B. Entenfedern, verbessern, wenn man in einen Kessel voll kochenden Wassers etwas ungelöschten Kalk wirft, so daß eine ganz schwache Lauge entsteht, und dann die Federn hineinbringt und um­rührt, damit sie vollkommen durchweicht werden. Hierauf läßt man sie ein paar Mal mit dem Wasser aufwallen und nimmt sie heraus. Nachdem sie abgetropft sind, wäscht man sie einigemal gut mit rei­nem Wasser aus und läßt sie zuletzt an der Sonne oder auf dem Ofen trocknen, wobei man sie von Zeit zu Zeit auflockern muß. In Folge dieser Behandlung werden sie elastisch, verbessern ihren Geruch und ballen sich nicht so leicht zusammen.

Nichts ist so sehr nothwendig, als auf Betten, Matratzen, Bett­decken und was dazu gehört, die nöthige Vorsicht zu richten, damit sie der Gesundheit nicht schaden. Insbesondere gilt dies aber bei