Federn reinigen, gebrauchte Federn wieder aufbessern rc. 311

Federbetten, welche ohnehin den Körper weichlich machen, und vor Allem gerne Schweiß und andere Feuchtigkeiten an sich ziehen, wodurch sie dem Menschen, der sich ihrer bedient, Krankheiten aller Art ein­impfen, deren richtige Entstehungsursache man oft vergebens sucht.

Verständige Hausfrauen sollen daher sehr auf Reinerhaltung der Betten bedacht sein, wozu frische Bettwäsche nicht ausreicht, sondern die oftmalige gründliche Reinigung der Federn gehört. Und, ist einmal die Notwendigkeit dieser Reinigung erkannt, welche so manche Krankheit und so manches Unglück in Familien verhüten kann: dann werden auch Frauenspersonen, welche mit der Vornahme dieser Verrichtung geschäftlich sich ihren Lebensunterhalt zu gewinnen suchen, leicht einen lohnenden Erwerb während der besseren Jahreszeit finden, und können im Winter mit Zubereitung von Federn oder von Ma­tratzen- und Polstermaterial sich beschäftigen.

Bezüglich der Reinerhaltung von Betten u. s. w. glauben wir nichts Unnützes zu thun, wenn wir ausLeuchs' Haus- und Hülfs- buch" hier noch folgende Bemerkungen einschalten.

Man erforscht, ob Betten feucht sind, wenn man sie schnell ein wenig erwärmt und dann ein reines kaltes Trinkglas ver­kehrt in sie steckt. Sind sie feucht, so werden sich Dünste in dem­selben ansetzen, und geschieht dies, so bedürfen sie ungesäumt der Reinigung.

Schafwollene Gewebe nehmen sehr gern Schweiß, faule Ausdünstungen, ansteckende Krankheitsstoffe u. dcrgl. in sich auf. Man muß daher große Reinlichkeit bei denselben beobachten, sie oft schla­gen, in frische Luft hängen und waschen. Sind sie von Personen gebraucht worden, die ansteckende Krankheiten an sich hatten, so ist dies ganz besonders nothwendig. Noch besser ist es, sie dann zu­gleich mit oxydirtcr Salzsäure, oder mit schweflichter Säure zu räu­chern, und sie zuletzt der frischen Luft auszusetzen. Minder wirksam ist Räuchern mit Wachholdergesträuch und gewürzhaften Körpern.

Von Federbetten und Matratzen gilt dasselbe, wenn auch in minderem Grade. Erstere kann man, wenn Kranke darauf lagen, ausnehmen lassen, die Ueberzüge in schwacher Lauge waschen und dann auf den Bleichplatz legen; die Federn aber in warmes oder sie­dend heißes Seifenwaffer bringen, gut umrühren, dann öfters in warmem, reinen Wasser ausspühlen und zuletzt vollkommen trocken werden lassen. Die Matratzen macht man auf, zupft die Haare auseinander, läßt sie j Stunde mit Wasser kochen und wäscht sie dann gut aus.

Dr. Reck am empfiehlt ein kühles und nur mäßig weiches Bett, und daß man sich so zudecke, daß die Füße sehr warm, Leib und Brust weniger warm, der Kopf kühl sei. Ferner räth er an, das Bett nicht der Länge nach an die Wand zu stellen, weil unmittelbar an dieser die unreinste, feuchteste, schlechteste, mithin ungesundeste Lust sich befindet, sondern das Bett mit dem Fußende