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Ackerbau.

das Ueberflüssige ausgetauscht werden kann. Auch sind die Verrich­tungen u. s. w. des Farmers leichter, als die anderer Menschen. Seine Arbeit ist bei weitem nicht so körper- und geisterschöpfend, als die des Kaufmanns oder der Handwerker. Statistische Berechnungen weisen nach, daß in Bezug auf das Lebensalter gerade der Farmer zu den begünstigten Klassen gehört.Er hat gute, gesunde Nahrung in ihrer besten Beschaffenheit; frische Milch und Butter, frisches Fleisch und Gemüse und Eier. Er verrichtet seine Arbeit in der freien Luft, und einen großen Theil des Jahres über nur mit so viel Mühe, als eben zur Förderung einer guten Verdauung nothwendig ist^); der Kopf wird nicht übermäßig angestrengt; keine niederbeugende Sorge in Bezug auf die Unsicherheit des Geschäftes oder über Wechsel, die pünktlich auf die Stunde bezahlt werden müssen, widrigenfalls das Haus fallirt, bedrückt ihn. Seine Bank, der Boden, empfängt alle seine Depositen, und derselbe ist stets bereit, Dividenden zu bezahlen. Schaut auf jenen Wälschkornspeicher, gelb wie Gold, und stets gegen dasselbe zu vertauschen. Schaut auf jene Schweine mit breiten Hin- tertheilen und glatten Seiten; jedes ist ein wandelnder Geldsack, der täglich an Gewicht zunimmt. Blickt auf jenes fette Rindvieh und jenes Gespann 6Inek lkawli8. In jedem dieser Thiere ist eine kleine Münzstätte, welche dem Eigenthümer alle Sorgen um Geld erspart und sein Leben zum Schauplatze dankbarer Arbeit macht," sagt der^merie. ^.xrie." Ein Farmer heißt es in diesem Blatte ferner ist für etwas Besseres geschaffen, als daß man seinen Werth blos nach der Muskelstärke taxire, und sein Weib soll nicht glauben, daß sie ihren Beruf ausfülle und ihre Weiblichkeit in's schönste Licht setze, wenn sie blos ihre häuslichen Arbeiten verrichtet. Sie hat eine höhere Bestimmung, als Strümpfe zu flicken, Butter und Käse zu machen u. dergl. All' diese Beschäftigungen im Hause und auf der Farm sind nur das Mittel für das wahre Leben, das sie dort führen sollen. Landbau mit allen Herrlichkeiten, welche ihn umgeben, ist nicht besser, als Schlotsegen mit seinem Ruß und seinem Schweiße, wenn der Mensch nicht durch seine Arbeit erho­ben wird. Der Mensch soll hart arbeiten, aber dabei fröhlich sein und einen edlen Zweck im Auge haben. Auf dem Lande nämlich sollte Tugend am besten gedeihen, Leib und Seele am gesundesten sich entwickeln, der Versuchungen sollte es dort am wenigsten geben, das gesellige Leben sollte die Seele mit ihren edelsten Reizen schmücken, das Leben am ruhigsten dahinfließen, am längsten dauern, glücklich sein in seinem Verlaufe und in seinem Ausgange. Dies ist ein wohl- erreichbares Ideal des Landlebens, das sich auf die Natur des Be­rufes gründet, den der Landmann zu erfüllen hat, sowie auf das

*) Man bedenke, daß er mit verbessertem Ackergeräte und mit Maschinen arbeitet, welche ihm gerade die beschwerlichsten Verrichtungen abnehmen.