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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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574 Verschiedene Arbeiten aus natürlichen Blumen.

bögen, Albumblätter u. dergl.; nur sind sie dann, weil die schützende Glasplatte fehlt, nicht von langer Dauer.

Hierher gehört auch das Anlegen von Herbarien oder Blumen-Sammlungen. Diese bestehen darin, die Blumen zu trocknen, zu pressen und sie dann auf leere Blätter eines eigens, wie weiter unten beschriebenen, dazu herzurichtenden, Buches von etwa 16 bei 11 Zoll, oder auch 18 bei 11 Zoll Größe mit Leim oder Gummi zu befestigen, und den Namen der Blumen und sonstige Bemerkun­gen über Blüthezeit u. dergl. beizufügen. Man muß solche Pflan­zen- oder Blumen-Exemplare hiezu wählen, die von mittlerer Größe sind und wo keine Theile fehlen, auch keine überschüssigen vorhanden sind. Solche, wo die Blätter an der Blüthe stehen, und nicht zu dicke Stengel haben, sind vorzuziehen, weil sie sich gut pressen lassen und recht schön eben in den Blättern des Buches liegen. Man nehme auch ein Exemplar mit den Samengefäßen, wenn es eine Samen und Frucht tragende Pflanze ist. Das zu solchen Herbarien zu be- nützende Papier muß von einer gewöhnlichen, ungeleimten Sorte sein, wie z. B. das gröbste Druckpapier, oder das weiße in Spezereiläden zu Düten verwendete Papier. Die neu gesammelten Pflanzenexem- plare müssen getrennt zwischen die Papierblätter gelegt und dann im zusammengeschlagenen Portefolio etwas beschwert werden. Sind die Pflanzen sehr saftig und feucht, so müssen sie zwischen mehrere Bogen Löschpapier gelegt werden, um die Feuchtigkeit auszuziehen, und es mag nothwendig sein, dies aufsaugende Material täglich, eine ganze Woche hindurch, zu wechseln, bis die Exemplare gänzlich trocken sind. Da viele Arten Pflanzen und besonders Nadelhölzer, wenn sie trocken sind, gern auseinanderfalten, so kann dem vorgebeugt werden, wenn man die frisch gesammelten Exemplare eine Minute lang in kochendes Wasser taucht. Die verschiedenen Pflanzengattungen soll­ten neben einander geordnet werden, und resp. jedes Exemplar Ein Blatt einnehmen. Der generelle und specifische Name sollte unten zu rechter Hand in die Ecke des Blattes geschrieben, auch, wie schon erwähnt, noch einige interessante Punkte, welche mit der Naturge­schichte der Pflanze in Verbindung stehen, beigefügt werden; so z. B. der Platz und die Zeit, wo und wann sie gepflückt wurde u. drgl. m. Die Blätter eines jeden Pflanzengeschlechtes sollten dann in Deckel (Genus-Deckel) geordnet werden, welche außen den Namen des Ge­schlechtes tragen. Mehrere solche, aus dünnem Pappendeckel oder dickem Zeichenpapier gemachte Genushefte legt man dann in ein grö­ßeres Portefolio zusammen hinein, das die UeberschriftOrdnung" trägt, und diese Portefolio's kann man dann, wie Bücher, beliebig aufstellen.

Blumen können auch in ihrer natürlichen Form conservirt werden. Hierzu ist sehr feiner Sand nöthig, der gewaschen, vollkommen getrocknet, erwärmt und dann wieder abgekühlt werden muß, und mit dem die Blumen völlig, jedoch mit der größ-