Verschiedene Arbeiten aus natürlichen Blumen. 573
von Blech, 2 Zoll tief und 1H Zoll breit. Der Durchmesser des ganzen Kranzes ist ungefähr 15 Zoll. Der äußere hohle Rand soll mit Sand oder Wasser oder Moos gefüllt und Blumen herumgesetzt werden, wodurch ein förmlicher Blumenkranz entsteht. In die Mitte setzt man dann entweder eine Lampe oder eine kleine Statue. Den Blechkranz kann man auch grün anstreichen.
Deutschlands Eiche als Nipptisch-Gewächs rc. (Viktoria von 1862, S. 128) zu ziehen, wäre ebenfalls hieher gehörend. Hiezu muß man eine Eichel in unverdorbenem Zustande nehmen und deren Stiel an einem Faden, dessen anderes Ende aber wieder an einem beliebigen Träger befestigen, so daß die Eichel von demselben frei herabhängen und in ein untergesetztes Glas mit Wasser tauchen kann, H Zoll tief ungefähr. Die Eichel muß man dann in dieser Weise einige Monate lang in dem Wasser lassen, das aber öfters durch frisches zu ersetzen ist. Sie wird sich dadurch erweichen und anfangen — zu keimen. Der Keim entwickelt sich zu einer kleinen Wurzel, und von dieser steigt schließlich das niedlichste Bäumchen auf, das man sich denken kann, und welches mit mikroskopischen grünen Blättchen besetzt ist. — Man kann auf ähnliche Art auch Nußbäumchen ziehen, wenn man statt der Eichel eine Nuß in besagter Weise behandelt und mit der Spitze, wo der Keim sich befindet, nach unten gekehrt aufhängt.
Eine andere Art Blumenarbeit, nämlich die Kunst, natürliche Blumen nicht nur in ihrem ganzen Farbenschmelze zu erhalten, sondern auch aus derselben allerliebste Kunstwerke zu bilden, sehr geeignet zu Geschenken und zu Erinnerungszeichen, bringt der „Ba- zar" von 1862 (Seite 247). Man sammelt zu diesem Zwecke, am besten im Frühling und Herbst, die schönsten Exemplare von Blumen und Blättern, legt sie unmittelbar abgepflückt in ein mit weißem Seidenpapiere durchschossenes Buch, läßt dieses Buch mehrere Tage unter einer Presse liegen, nimmt die Pflanze heraus und legt sie auf andere Blätter des Buches, in welche noch keine Feuchtigkeit ein- gesogen ist. Dies Verfahren wird so lange fortgesetzt, bis die Pflanzen ganz trocken sind, und dann läßt man sie einige Wochen ruhig unter der Presse liegen. — Die so vorbereiteten Blumen werden nun auf einem Bogen weißen Papieres geordnet und dann in Bouquets, in Kränzen n. dergl. auf Papier oder eine mattgeschliffene Glasplatte mit feinem weißen Gummi aufgeklebt und mit einer klar geschliffenen Glasplatte bedeckt. Die Arbeit, in dieser Weise ausgeführt, ist zu Wandtaschen, Zeitungsmappen, Kästchen u. s. w. zu verwenden. Ist sie bestimmt, als Bild an das Fenster gehängt oder als Lichtschirm benutzt zu werden, so erfordert sie drei Glasplatten. Die eine, klar geschliffene, wird von beiden Seiten mit Blumen beklebt, — eine ebenfalls klar geschliffene zweite Glasplatte darüber gelegt, während eine matt geschliffene Glasplatte die Rückseite bildet. In dieser Art aufgeklebte Blumen sind auch ein sehr hübscher Schmuck für Brief-