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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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Lebkuchen- oder Pfefferkuchenbäckerei.

nuten lang in den Ofen und giebt ihnen dadurch eine braune und glänzende Farbe.

k. T Hörner Pfefferkuchen sind aus besserem Teige, als die Bremer, erhalten ebenfalls Citronat und Mandeln und auf dieselbe Art Glanz, oder mit Erbsenmehl eine gelbliche Farbe. Diese Art Pfefferkuchen ist vorzüglich berühmt und soll ihre Güte dem langen Liegen des Teiges verdanken. 2 Pfd. Honig, 2 Pfd. Farinzucker, zusammen eingekocht, bis er Blasen wirft; 2 Pfd. Mandeln, 2 Loth Pottasche; Pfeffer, Zimmet, Nelken, Kardamomen, Muskatnüsse, Mehl. Nach 24 Stunden wird gebacken.

Französische Honigkuchen. 2 Pfd. Honig, 1 Pfd. Zu­cker und Pfd. Mandeln, oder 1 Pfd. Honig, A Zucker und 4 Pfd. Mandeln, oder 1 Pfd. Honig, 2 Pfd. Zucker und Pfd. Mandeln; HH Pfd. Pomeranzenschalen; 4H Pfd. Citronat, etwa 2 Loth Coriander, 2 Loth Nelken, 2 Loth Zimmt, 2 Loth Pottasche, etwas Branntwein, 12 Pfd. Mehl. Nach 8 Stunden wird der Teig ge­backen, zuletzt mit Zucker glasirt und getrocknet.

k. Berliner Honigkuchen. 3 Pfd. Mehl, 2 Pfd. Zucker, ^ Ouart Honig, Pfd. Mandeln, A Glas Branntwein, 2 Loth Muskatnüsse, Nelken, Coriander, Zimmet; ^ Pfd. Citronat und Po- meranzenschaalen.

i. Berliner Lebkuchen. 1 Pfd. Honig, 1 Pfd. Zucker, 2 Pfd. Mehl, einen Tag stehen gelassen, einige Eier hineingearbeitet, 1 Loth Zimmt, 1 Loth Nelken, H Loth Cardamomen, das Gelbe einer Citrone, etwas Citronat und Pomeranzenschalen, H Pfd. ge­schnittene Mandeln, Loth Pottasche oder Quentchen kohlensau­res Ammoniak (in Wasser gelöst), rasch gebacken, und wenn sie aus dem Ofen kommen, mit bis zum Fadenziehen gekochten Zucker be- strichen.

Ir. Lebkuchen nach Colquhon. 1 Pfd. Mehl, j Loth koh­lensaure Talkerde, A Pfd. Sprüh, ^ Pfd. Farm, ^ Loth Weinstein­säure, 4 Loth Butter, ^ Loth Ingwer, 2 Loth Muscatnuß, ^ Loth Zimmt. Nach 1 Stunde wird der Teig gebacken.

l. Pfefferkuchenbilder. Diese werden aus dem schlechten Teige (Bilderteig genannt) aus Roggenmehl und Syrup gemacht. Die braune Farbe derselben sucht man durch Erbsenmehl zu mildern und drückt ihnen beim Backen verschiedene Bilder ein.

m. Pfennigdickstücken. Ebenfalls von schlechtem Teig, aber mit mehr Honig als die vorige und ohne Erbsenmehl. Sie werden nach dem Backen hart gedörrt.

n. Anieskuchen, mit noch weit mehr Honig, als der vorige, und mit Anies bestreut.

0. Geringe kleine Pfefferkuchen. Aus dem oben erwähn­ten Teige mit Zusatz von mehr Honigteig. Sie sind glatt, werden blos mit einem Messer geschnitten und dann nach dem Backen ge­trocknet.