Bereitung und Ausschank des Meths.
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p. Pfeffernüsse. Aus dem oben erwähnten Teige, dem beim Kneten zerstoßener Pfeffer zugesetzt wird. Bessere macht man aus einem Teige von 5 Pfd. Syrup, 7 Pfd. Mehl, dem man nach 8—14 Tagen 4 Loth Pottasche nebst Gewürz zugiebt — oder aus acht Eiern, 2 Pfd. Zucker, 2 Pfd. Mehl und Gewürz.
198. Bereitung und Ausschank des Meths (weitere Fortsetzung des Artikels vom „Honig"). Derselbe ist ein weinartiges Getränk, aus Honig und Wasser, durch Kochen und Gährung gewonnen, und wird gewöhnlich mit Most von Achseln, Wein und Gewürz versetzt. Dieser „Honigwein" ist ein in einigen Ländern Deutschlands, auch in Ungarn, Schweden, England, Amerika u. s. w., insbesondere bei den Slaven (Polen, Russen u. s. w.) beliebtes Getränk und verdankt seinen eigenthümlichen Geruch den im Honig enthaltenen aromatischen Pflanzenstoffen.
Zn Süddeutschland giebt es eigene von Frauenspersonen gehaltene und bediente Methschenken, die besonders einem alten Gebrauche gemäß, zeitenweise, wie in München z. B. in den ersten Tagen des November, von Dienstmädchen frequentirt werden.
Meth war das Lieblingsgetränk der Bretonen, ehe Getränke aus Malz bekannt waren. Die alten englischen Schriftsteller nennen ihn Metheglin. Der Meth war von allen nordischen Völkern gekannt. Die Königin Elisabetha liebte ihn so sehr, daß jedes Jahr ein bestimmtes Quantum eigens für sie bereitet werden mußte. Man kennt noch ihr Recept, das uns Dr. Revan in seinem Buche über die Honigbiene mittheilt. Man nehme die Blätter der wilden Rose (rosu rudiFino8a), Thymian, von jedem ein Bushel, Rosmarin, einen halben Bushel, und Lorbeerblätter, ein Peck. Diese Substanzen werden in einem Kessel, der ungefähr 120 Gallonen Wasser enthält, eine halbe Stunde lang gekocht, dann in eine Bütte bei einer Temperatur von 750 I?. übergeseiht. Auf jede 6 Gallonen der durchgeseihten Flüssigkeit giebt man eine Gallone feinen Honig und rührt Alles eine halbe Stunde lang zusammen. Zwei Tage lang wird dies Umrühren von Zeit zu Zeit fortgesetzt. Dann wird die Flüssigkeit wieder gekocht und abgeschäumt, bis sie klar wird. Erkühlt, wird sie in Fässer gefüllt, wovon Ale oder Bier eben frisch abgezogen wurde. Drei Tage lang rührt man von Zeit zu Zeit um. Wenn sich die Flüssigkeit abgesetzt hat, hängt man einen Sack mit gestoßenen Nelken und Nelkenblüthen (lVlnei8), ungefähr eine halbe Unze von jedem, durch das Spundloch in die Flüssigkeit auf. Nach einem halben Jahre ist sie genießbar. — Die Zugabe von Gewürz bleibt Jedermann freigestellt; die Gewürze wirken aber einer zu stürmischen Gährung entgegen, und die in den Bierfässern befindliche Hefe wird zur Gährung benutzt. Man kann sich statt dessen auch der Weißbieroder Weinhefe bedienen. Ein Pint Weinhefe reicht auf 20 Gallonen Methmost für die Gährung hin.