Künstliche.Zähne. Künstliche Augen.

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Zähne verdarb. Es erfordert in Einer Abtheilung gewöhnlich,

2 Monate zu lernen, natürlich in einer Branche mehr oder weniger, als in der andern; 6 Monate würde es erfordern, das Geschäft gründlich zu lernen. Weder Männer noch Frauen lernen aber mehr, als Eine der vorkommenden Verrichtungen. Lehrlinge erhalten gleich Anfangs schon Bezahlung in einigen Geschäften, sobald sie eine oder zwei Wochen Uebung hinter sich haben, je nach der Qualität und Quantität ihrer Arbeit; in anderen Geschäften K 2. 50 bis K3 pr. Woche und zwar sechs Monate lang, und dann je nach ihrer Ge- schicklichkeit verhältnißmäßig mehr. Das Lernen hört jedoch in die­sem Geschäfte, so zu sagen, nie auf, da immer neue Verbesserungen entstehen, die kennen gelernt werden müssen.

Die Arbeit ist nicht ungesund; es ist vielmehr ein leichtes, net­tes Geschäft, das für Frauenspersonen von Einsicht paßt. Es giebt das ganze Jahr zu thun. An guten Arbeiterinnen ist Mangel, an mittelmäßigen Ueberfluß. Die Jahreszeiten üben auf den Gang der Geschäfte keinen Einfluß. Das Geschäft nimmt immer mehr Ausdehnung an und ist deshalb gute Aussicht auf Arbeit vorhanden.

265. Künstliche Augen. Die Kenntniß, Physische Mängel auf künstliche Weise zu ersetzen, ist schon so weit vorangeschritten, daß man bald einen künstlichen Menschen fabriciren kann. Künstliche Zähne, Haare, Augen, Ohren, Nasen, Kinn, Gaumen, Hände und Füße, all' das kann fabricirt und am menschlichen Körper ersetzt werden.

Der Verkauf von künstlichen Augen, die für menschliche Köpfe bestimmt sind, beläuft sich in Paris durchschnittlich auf 400 in der Woche! Wie es scheint, besitzt Paris das Monopol dieses eigen­thümlichen Handelszweiges. Zwölf Augcnfabriken haben innerhalb der Barrieren einen gedeihlichen Fortgang, und jede von ihnen be­schäftigt 20 Arbeiter.

Im Census von Großbritannien für 1850 finden wir 4 Frauens­personen unter der Ueberschrift eingetragen:Verfertiger künstlicher Glieder und Augen". Die Verf. erzählt von 2 3 Frauensper­sonen, die in Paris, und einer, die in London beschäftigt sind mit dem Verfertigen des Weißen von Glasaugen. Es sind nur 2 Fa­brikanten künstlicher Augen in den Ver. Staaten, und 23 in Lon­don Von dem Sohne eines dieser Fabrikanten erhielt die Verf. folgende Information: Sein Vater habe 14 Jahre in London und Dublin zugebracht, in Heilanstalten künstliche Augen zu verfertigen, um darin Praxis zu erwerben. Er ziehe es vor, selbst die Augen einzusetzen. Dieselben bewegen sich wie natürliche Augen und haben auch dieselbe Farbe. Er verkauft sie für K 1020, während manche Aerzte, die ihren Patienten dieselben besorgen, oft K 6070 dafür fordern und einen enormen Gewinn (?) daran machen. Man müsse jedoch die Natur der künstliche» Augen genau kennen und desgleichen