Kalk. Kitte. Kohle, als Farbe.
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rieben und mit Oel (für Messing), Branntwein oder Weingeist (für Stahl und Eisen) angemacht. Die Wirksamkeit des angemachten Polirkalkes dauert jedoch nur kurze Zeit, weshalb die Mischung mehrmals erneut werden muß.
Zn einem Geschäfte zu New-Aork, wo solcher Kalk zubereitet wurde, waren kleine Mädchen damit beschäftigt, ihn in Schachteln zu packen, die 75 Cents bis K 2 per Woche verdienten und 10 Stunden per Tag arbeiteten. — Die Beschäftigung ist nicht ungesund, bietet aber nicht viel Gelegenheit zum Verdienste, da es nicht viel Geschäfte giebt, welche solchen Kalk bereiten.
276. Kitte, — werden solche Zusammensetzungen genannt, die in einem flüssigen oder halbflüssigen (drei- oder teigartigen Zustande) zwischen die Flächen von Körpern gebracht, letztere nach dem Erhärten fest mit einander verbinden. So ist z. B. das Zusammenleimen von Holz und Papier eigentlich auch „Kitten", wie auch das Mauern (Verbindung der Steine mittelst Mörtel). — Es giebt Leimkitte, Käs- oder Eiweißkitte, Oelkitte, Harzkitte, Rostkitte u. dgl. Man hat mehrere größere oder kleinere gedruckte deutsche Schriften, die von der Zubereitung und von der Anwendung von Kitten ausführlich handeln. — Es läßt sich unter Verhältnissen von der Kenntniß derselben mancher Nebenverdienst erwerben.
277. Kohle als Farbe. — Wegen ihrer Weichheit färbt Pflanzcnkohle auf Papier leicht ab und giebt zum Theil eine Farbe, die sehr schwarz und unveränderlich, daher zum Schreiben und Zeichnen anwendbar ist. Solche Farben sind: die s. g. chinesische Tusche, bestehend aus einer sehr feinen Pflanzcnkohle (Ruß von Sesamöl), mit Leim oder Gummiwasser angemacht, zum Theil noch mit unwesentlichen Zusätzen von Kampher. — Eine vertheilte Kohle, mit trocknendem Leinölfirniß angerührt, dient zur Buchdruckerschwärze. — Reißkohle (Spindelholzkohle) wird durch Verkohlen passender Stücke von Spindelbaumholz in Tiegeln oder Gefäßen von Eisen erhalten, zuweilen mit geschmolzenem Wachs und Fett getränkt. — Das Frankfurter Schwarz erhält man durch Verkohlen von Traubenkämmen und getrockneter Weinhefe, auch zuweilen noch durch Verkohlen derselben mit einem Gemenge von Phirsichsteinen und Abfällen von Knochen und Elfenbein. — Man braucht es u. A. zu Kupfcrdruckschwärze. Das Rebschwarz wird durch Verkohlung von Rebholz gewonnen. — Abfälle von Korkholz geben eine sehr weiche und feine, lockere Kohle. — Kienruß findet allgemeine Anwendung und sein Verbrauch ist sehr bedeutend. Es ist eine sehr fein vertheilte Kohle, welche man durch unvollständige Verbrennung von Fetten, Oelen, Harzen oder Steinkohle erhält. Der Kienruß wird gesiebt und in Holzschachteln verpackt.
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