Streich- oder Zündhölzer.

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haben, der durch ein Zieheisen durchgezogen, auf der Maschine klein­geschnitten und dessen Zündmasse schließlich gefirnißt wird.

Glimmhölzchen, zum Anzünden der Cigarren, die immer glimmen, aber nicht in Farbe brennen.

Reibzündhölzer, deren Flamme durch Wind und Regen nicht ver­löscht; aus Blattern von Papier, dünner Pappe oder Holz bestehend, die in Salpeter getränkt, geschnitten und gefirnißt werden.

Wohlriechende Papierzünder.

Antiphosphor Reibzündhölzer, mit Leim auf Holz oder Pappe mit Pinsel aufgetragen.

Canouils Sicherheitszündhölzer, die eine besonders gut präpa- rirte Reibfläche verlangen.

Dann giebt es noch neu erfundene Zündhölzer des Herrn von Wehke, bei denen man die Hölzer mit Gewalt herauszieht, wobei sie sich entzünden und die folgende Vortheile haben: 1) durch An­wendung von amorphen Phosphor ohne die Nachtheile auf die Ge­sundheit, die der Phosphor mit sich bringt, hergestellt und aufbewahrt werden können, 2) beim Gebrauch noch größere Bequemlichkeit bieten und 3) die Feuersgefährlichkeit vermindern, da sie besonders Kindern nicht zugänglich sind.

Aus dieser Auszählung allein läßt sich schon entnehmen, daß hierbei manche Beschäftigung vorkommt, welche von Frauenspersonen verrichtet werden kann, und auch bereits schon verrichtet wird. Haupt­sächlich ist ihnen in der Fabrikation von Streichhölzchen überwiesen: das Einspannen der Hölzer, welche die Zündmasse erhalten sollen, und, wie in so vielen anderen Geschäften, auch hier die Verpackung. Frauenspersonen werden in Amerika den Männern schon deshalb mehr vorgezogen, weil sie flinkere Finger haben und deshalb auch schneller vorwärts kommen. Die schwerere und auch die gefährlichere Arbeit versehen Männer (in Amerika meist Jrländer und Deutsche), nämlich: 1) die Herstellung der Holzstäbchen, was meist mittelst Maschinen ge­schieht und was in Amerika auch oft ein eigenes Geschäft bildet, von dem die Zündhölzchenfabrikanten dann ohne Weiteres das Holzmaterial beziehen. 2) Die Bereitung der Zündmasse, und ferner, wenn von weiblichen Arbeiterinnen die Hölzer eingespannt sind, das Schwefeln der Hölzer und das Auftragen der Zündmasse; endlich das Trocknen derselben. Um die Zündhölzchen an dem einen Ende mit Schwefel und der Zündmasse überstreichen zu können, müssen sie einzeln in hinreichender Entfernung von einander befestigt sein. Hierzu dienen kleine Bretter von etwa Länge und 3" Breite, deren obere Seite der Quere nach mit Furchen versehen ist, von solcher Breite und Tiefe, daß gerade ein Hölzchen hineingeht. Eine Arbeiterin nimmt nun das Brett, thut in jede Furche ein Hölzchen, legt sodann ein zweites Brett darauf, dessen untere Seite zum Festhalten der Hölzer zwei aufgeleimte Flanellstreifen erhält, dessen obere Seite aber wieder zur Aufnahme einer neuen Reihe Hölzer gefurcht ist, u. s. w. Um den auf solche