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Anstreichen. Bronciren.
mit denen die Farben angemacht werden, sind: entweder Wasser, und dann bleibt nach dem Austrocknen oder nach dem Verdunsten des Wassers auf der Fläche eine dünne Schichte der angewendeten Farbe zurück; oder Wasser mit Leim, Gummi oder ähnlichen schleimigen Substanzen, und dann bleibt die Farbe mit denselben verbunden auf der Fläche haften; oder eine Auflösung von Harz in Weingeist oder in einem ätherischen Oele, zumal Terpentin, und dann bleibt die Farbe in Verbindung hiemit als ein mehr oder weniger glänzender Ueberzug zurück; oder ein fettes Oel, zumal Leinöl oder Leinöl- firniß, und bildet dann einen festen, im Wasser auflöslichen Ueberzug; in manchen anderen Fällen auch mit Milch oder Blutwasser/ und dergl. — Aber nicht alle Farben vertragen sich mit jeder dieser Substanzen; einige vertragen nur Wasser, andere zugleich Oel u. s. w. Es giebt erdige, Lack- und Saft-Farben. Die Farben, die nicht im Wasser löslich sind, müssen vor ihrer Anwendung möglichst fein gerieben werden. Im Kleinen geschieht dies auf einem Reibsteine mit einem Steine, dem Läufer; im Großen geschieht es in Mühlen.
In vielen Fällen können Frauenspersonen gerade so gut das Anstreichen versehen wie Männer.
296. Bronciren. — Unter Bronce versteht man ein Metallgemisch von Kupfer und Zinn. Broncewaare giebt es aber entweder ächte, die aus diesem Metallgemische gefertigt sind, oder unächte, welche aus Messing theils gegossen, theils aus Blech durch Pressung verfertigt und aber mit einem Anstriche von Firniß überzogen oder broncirt sind, welcher nach Bedarf mit Safran, Curcume, Carmin und dergl. gefärbt ist. Zu solchen Artikeln gehören: Schlüsselloch-Schilder und Verzierungen an Möbeln, Schiebladengriffe, Spielmarken, Lichtscheeren- teller, Rosetten, Medaillons, Beschläge auf Uhrkästen u. s. w. — Das Broncepulver besteht entweder aus zerriebener ächter Bronce, oder aus vielen anderen angenehm gefärbten, mehr oder weniger me- tallglänzenden Pulvern, womit man Statuen, Eisengüsse, Tapeten broncirt, oder das man zu broncefarbigem typographischen und lithographischen Druck und zu gar vielen anderen Zwecken verwendet. In Wien, noch mehr aber in Nürnberg und Fürth, wird viel Broncepulver erzeugt. Die schönsten Broncepulver jedoch liefert Paris.
In Amerika wird wenig Broncepulver producirt. Die Verf. will aber gehört haben, daß in Europa beim Verfertigen des Broncepul- vers und beim Bronciren mehr Knaben und Frauenspersonen beschäftigt werden, als männliche Arbeiter. Jedenfalls wird den Frauenspersonen auch hier, sowie in allen derlei ähnlichen Geschäften, das Verpacken und Etikettiren des Pulvers überlassen sein. — In Amerika aber setzen sich die Arbeiter noch immer fest dagegen, daß Frauenspersonen in Werkstätten zugelassen werden, um zu bronciren. Die Verf. sprach in dem Verkaufsladen der „Ornamental Iron ^Vorli8" (verzierte Eisenwaaren-Werke) vor, und erfuhr, daß in diesem Geschäfte