748 Brettspiele machen. Fischangeln verfertigen.

schliffen und mit Schellackpolitur überzogen. Auch wird das obere dünne Ende mit einem aufgeleimten Stückchen Leder versehen, und beim Abfallen desselben muß dieses Ende erst mit der Raspel eben gemacht werden, ehe wieder ein neues Lederblättchen aufgeleimt wer­den kann, wozu einiges Geschick und große Genauigkeit gehört.

308. Brettspiele machen. Die Verf. besuchte eine Fabrik, in welcher dieser Artikel fabricirt wurde. Es waren hierbei Mäd­chen beschäftigt, Maroccoleder auf die Rückseite des Brettes zu kle­ben und das Goldplatt aufzulegen, welches eine Presse passirte, die von einem Arbeiter gehandhabt wurde und in derselben die vergol­dete Verzierung erhielt. Die Arbeiterinnen verdienten bei llstiindi- ger Tagesarbeit (von 7 Uhr Vorm. bis 6 Uhr Nachm.) wöchentlich K 4. Lehrlinge wurden wegen der Mühe, die sie verursachten, nicht gerne angenommen.

Auf der Pariser Ausstellung (1855) war es Kleemann aus Bietigheim (in Würtemberg), der sich als Fabrikant von Damen- und Schachbrettern auszeichnete.

309. Fischangeln verfertigen. Die Verfertigung von Fisch­angeln geschieht zwar mit einfachen Werkzeugen, erfordert aber von Seite des Arbeiters einen desto höheren Grad von Geschicklichkeit und Uebung. In den Ver. Staaten giebt es drei oder vier große Fischangel-Fabriken in New Jork, die eigentlich den ganzen Bedarf der Union versehen könnten. Es werden auch in Philadelphia welche fabricirt; da aber dort die Nachfrage nach diesem Artikel nicht so groß ist, sind dort auch die Löhne der betreffenden Arbeiter nicht so gut wie in New Jork. Die seidenen Schnüre zu den Fischangeln werden in der Regel aus England bezogen. Und die meisten in die­sem Fache beschäftigten Arbeiterinnen kommen ebenfalls aus England. Viele Frauenspersonen wissen auch gar nicht, daß es hierbei für sie Arbeit und Verdienst giebt. Ein solcher Fabrikant zieht Frauens­personen schon deshalb vor, weil sie ehrlicher sind, während männliche Arbeiter ihm manchmal eine Schnur, manchmal einen Haken mitgehen ließen.

Die Frauenarbeit in diesem Geschäfte besteht darin, die Haken an der Angelschnur zu befestigen, die Haken mit Seidendraht zu umwinden, seidene Würmer oder künstliche Fliegen zu machen und an dem Haken zu befestigen u. dergl. m. Für das Anmachen der Ha­ken wird pr. Dutzend oder pr. Gros bezahlt und Frauenspersonen können hierbei pr. Tag 50 Cts. verdienen, während männliche Arbei­ter es auf K 1 bringen. Recht flinke und genaue Arbeiterinnen sol­len es jedoch auch auf K 6 pr. Woche bringen können. Künstliche Würmer und Fliegen zu machen, lohnt sich jedoch besser. Auch hier wird pr. Dutzend oder pr. Gros bezahlt, und kann eine gute Arbei­terin pr. Woche hiermit K 6, 89 verdienen. Ein Fabrikant in