Verschied. Spielwaaren aus Papier. Handel mit Spielwaaren. 755

schlagen, recht straff aufziehen und mit Kleister ankleben kann. Ebenso muß man über die Stäbe des Kreuzes auf der Rückseite Pa­pierstreifen kleben, daß auch sie dem Ganzen einen guten Halt zu geben vermögen. Nach dem Kleistern läßt man den Drachen einige Stunden trocknen und befestigt hierauf den Schweif und die Leine an ihn. Ersterer besteht aus einem langen Streifen Baumwollenzeug, der mit bunten Papierstreifen unterbunden wird; der letztere soll leicht und stark sein, und für sie schneidet man kleine Locher in's Papier und bindet Schnüre an das Kreuz des Gestelles, so daß sie auf der Vorderseite des Drachens selbst ein Kreuz bilden, an dessen Kreuzpunkt die Leine befestigt wird, so daß er die nöthige Schiefe erhält, um von der Luft in die Höhe gehoben werden zu können. Diese Papierdrachen werden oft mit einem grotesken Gesichte versehen, mit Bildern geschmückt, oder aus verschiedenfarbigem Papiere gefertigt. Das Anfertigen von Geduldspielen läßt sich ebenfalls hierher rechnen. Man braucht blos Bilderbogen zu kaufen, die man, wenn sie noch roh sind, selbst coloriren, und dann in mehreren Bogen auf­einander mit einer hierzu passenden stählernen Form ausschlagen kann. Sie werden dann einfach auf die mit derselben Form ausgeschlagenen dünnen Brettchen geklebt und in die hierzu passenden Schachteln ge­legt. Eine dritte derartige Beschäftigung ist das Ausschneiden ebenfalls selbst zu colorirender Bilderbögen, welche Soldaten, Theater­figuren, Thiere, Häuser, Bäume und dergl. vorstellen, nachdem sie erst auf steifes Papier oder Pappe geklebt sind und worauf sie, da­mit man sie aufstellen kann, auf hölzerne Klötzchen mit Haltstäben be­festigt werden.

313. Handel mit Spielwaaren. Hierzu ist doch wohl Niemand geeigneter, als Frauen, welche doch die Wünsche der Kleinen besser verstehen sollten, als Männer. Es gehört hierzu nur eine aus­gedehnte Waarenkenntniß, da sich dieses Fach wirklich über eine Un­zahl der verschiedenartigsten Gegenstände erstreckt, wie z. B.

a) Holzspielwaaren: Zimmerschaukeln, Schaukel- und Fahr- pferde, Fuhrwerke, Lhierfiguren, Holzsoldaten, Hampelmänner, Trom­meln, Tambourins, Baukästen, Legspiele, Geduldspiele, Tivoli- und Billardspiele, Pochbretter, Damen- und Schachbretter, Belloscheiben, Kegelspiele, Lottospiele, Kreisel, Töpfe, Knallbüchsen, Taschenspieler- Apparate, gedrechselte Tafel- und Küchengeschirre, Kindermöbel, Pup­penstuben, Kaufläden, Gliederpuppen rc.

d) Metallspielwaaren: Zinnfiguren (Bleisoldaten), Zinn- und Tombakuhren, Zinngefäße und Zinnmöbel für Puppenstuben, Fruchtkörbchen und Zinnschmuck, Kindertrompeten, Schellenbögen, Halb­monde, blecherne Puppenküchen, Kochherde und Küchengeschirr, Land­schaften mit Gebäuden und Wasserwerken, Pumpwerke, Feuerspritzen, Fuhrwerke, magnetische Schwimmfiguren und Laufwerke, Kinder­waffen rc.