824 Peitschenfabrikation. Verfertigung v. Tragbändern, Bandagen re.

bciterinnen auch das ganze Jahr zu thun, um so mehr, weil es an guten Arbeiterinnen hierin mangelt, weshalb auch Lehrlinge gute Aussicht auf Beschäftigung haben.

371. Die Peitschenfabrikation. Der Hauptplatz derselben ist Westfield in Mass., und die Farmerstöchter, Meilen weit in der Umgegend, sind mit dem Flechten von Peitschen beschäftigt. Die Ueberzüge an der Handhabe werden jedoch in den Fabriken selbst von Mädchen an Maschinen besorgt. Desgleichen das Anknöpfen dersel­ben. Mädchen verdinen Hiebei K 35 per Woche. Männer er­halten in den Peitschenfabriken freilich mehr; aber sie haben auch schwerere Arbeit zu versehen. Die auswärts Ausarbeitenden wer­den per Stück bezahlt. In einer Peitschenfabrik zu Philadelphia verdienen die Arbeiterinnen für 9 bis lOstündige Tagesarbeit K3 bis 4 per Woche, und abwechselnd liest eine derselben vor, während die Andern arbeiten. Auch in Birmingham, in England, haben die Frauenspersonen, trotz aller Opposition der Männer sich ebenfalls Zugang zu den Werkstätten der Peitschenfabrikanten errungen.

Die Vers. führt hier gelegentlich wieder an, von welchem Ge­sichtspunkte aus in Amerika die Frauenarbeit angesehen werde und zwar sagt sie die Aankees (d. h. die Bewohner Neu-England Staaten) rechnen, daß die Frauenarbeit billiger sei, und die Phila- delphier sind der Ansicht, daß sie aber nicht so gut sei, wie Manns­arbeit. Die Ursache, warum die Frauenarbeit in der Peitschen- sabrikation Aufnahme gefunden hat, besteht darin, daß die Arbeit leicht ist und Frauenspersonen daher hierin so viel, als ein Mann verrichten können, auch, da die Concurrenz den Fabrikanten zwingt, die Arbeit zum billigsten Lohne zu erhalten, muß er ebenfalls auf Frauenarbeit reflektiern.

Die Lehrzeit ist bei manchen Verrichtungen nur 6 Wochen, um das Ganze aber zu erlernen auf 3 bis 9 Monate festgesetzt, je nach der Anstelligkeit der Lehrlinge, welche je nach dem Werthe ihrer Lei­stungen entsprechende Bezahlung erhalten. In der Regel giebt es in den Peitschenfabriken das ganze Jahr zu thun; das Geschäft hat sich (so sagte die Verf. 1860) seit 10 Jahren in Amerika verdop­pelt und ist die Aussicht auf Beschäftigung noch immer günstig.

372. Verfertigung von Tragbändern, Bandagen und Bruchbändern rc. In diesem Fache haben Frauenspersonen nicht blos mit der Hand- und Maschinennähterei zu thun, sondern auch beim Anbringen von chirurgischen Bandagen u. dgl. bei Patienten ihres Geschlechtes Beihülfe zu leisten. Indessen giebt es in diesem Geschäfte auch Verrichtungen, die Frauen zu schwer zu sein scheinen.

In New Jork und Umgegend erhalten die meisten Arbeiterinnen in diesem Gewerbe K 3 Wochenlohn, Maschinennätherinnen, wenn sie Per Stück bezahlt werden K4 bis 6, und bei Extraarbeit und Extra-