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Das Eisen. Draht.

Frauengeschlecht von der Beschäftigung Hiebei aus. Deshalb sind sie hierin direkt gar nicht betheiligt und in indirekter Weise nur in beschränktem Maßstabe, wie man aus dem Censusberichte der Ver. Staaten von 1850 ersieht, wonach in der Verarbeitung des Roheisens 20,298 männliche und 150 weibliche Personen, in der von Guß­eisen 23,541 männliche und 48 weibliche Individuen und endlich in der von gehämmertem Eisen 16,110 Männer und 138 Weiber (zu­sammen 59,949 männliche und 336 weibliche Arbeiter) beschäftigt waren. Worin aber nun diese Beschäftigung der Frauen bestanden habe, ist nicht genau erörtert. Unter Anderem sind manche Frauen im Zurichten und Sortiren von Erz beschäftigt. Zn Colebrookdale, England, finden z. B. mehr als 3000 Männer, Frauen und Kinder bei der Gewinnung von Kohlen und Eisen ihren Erwerb. Es befinden sich dort enorme Oeffnungen an den Hügeln, in denen Frauen oder Mädchen stehen oder knien, und das Erz, welches zu Tage geschafft wird, zerhämmern, sieben und sortiren.

460. Draht. Wenn Metalle durch Oeffnungen von bestimm­ter Form gewaltsam dermaßen gezogen oder durchgezwängt werden, daß sie im Querschnitte die Größe und Gestalt dieser Oeffnungen annehmen, während ihre Länge auf Kosten der übrigen Dimensionen sich vergrößert, so ist das Produkt dieser Operation gewöhnlich der Draht, die Operation selbst nennt man Draht ziehen. Draht giebt es von jeder Stärke und Feinheit. Besonders sehr fein ist der Eisendraht, welchen Blumenmacher und Goldarbeiter gebrau­chen, dann der Kartätschendraht für Kartenbelegungen in Spinnereien. Außerdem hat man noch Saiten-, Rahmen-, Kessel-, Leuchter-, Strick- und Nadlerdraht. Auch verkupferter und verzinnter Eisendraht kommt häufig vor und dient zur Verfertigung von Drahtschaftcn. Ein Drahtzieher zu Edinburg in Schottland hat (1842 schon) die Erfin­dung gemacht, durch eine eigene Maschine Draht von der Feinheit eines ungesponnenen Seidenfadens zu verfertigen. Aus diesen Draht­fäden wurden auf dem Webstuhle Metallstoffe gewebt, die sich durch Biegsamkeit und Weichheit, Unzerstörbarkeit und Unverbrennbarkeit auszeichneten.

In Drahtziehergeschäften arbeiten in Amerika hie und da ein- gewanderte Engländerinnen und Irländerinnen mit, und das Verfer­tigen von Vogelkäfigen aus Draht scheint der Verf. eine passende Beschäftigung für Frauen zu sein; weil diese Arbeit leicht ist und überall vorgenommen werden kann. Desgleichen könnten sie Kamin­gitter weben. Und endlich vermöchten sie bei verschiedenen Verrich­tungen, wie beim Drahtaufwinden und Drahtaufnähen, die Stelle männlicher Arbeiter zu versehen. Am meisten sind sie jedoch beim Drahtweben und Zusammenfügen von einzelnen Stücken von Draht­geweben beschäftigt. Sie verdienen in Amerika beim Drahtweben und Drahtgewebe zusammenfügen (nähen) bei lOstündiger Tagesarbeit