Draht. Haarnadeln. Nagel.

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K 2. 50 bis K 4. 50 (wo ihnen Kost und Logis nur K 2 bis K 2. 50 kostet) und in größeren Städten K 4 5. Beim Umwinden der Stahlreifen zu Reifröcken mit Draht erhalten sie K3 pr. Woche. In der Fabrikation von Drahtständern zu Damenmänteln, Mantillen rc. gewinnen sie für das Herrichten derselben pr. Stück 25 Cts. und vermögen es manchmal sogar auf 6 Stück pr. Tag zu bringen. In der Siebfabrikation ist ihr gewöhnlicher Wochenlohn K 4 (und zahlen sie K 2 für Board). In der Verfertigung von Mäuse- und Rattenfallen endlich erhalten sie nur K 3 durchschnittlichen Wochen­lohn. Männer verdienen in jeder dieser Verrichtungen durchschnitt­lich immer etwas mehr, nämlich um K 1. 50, K 2 bis K 2. 50.

In England und Irland, wo Frauenspersonen in der Draht­verarbeitung mehr beschäftigt sind, gilt eine Lehrzeit von einigen Jah­ren, um einige Fertigkeit hierin zu erwerben. In Amerika erhalten Lehrlinge beim Drahtaukwinden und Drahtannähcn S 2. 50 pr. W. Drahtarbeitcn und Siebmachen leichterer Art erlernt sich auch in einigen Wochen. Das Schnüren des Drahtes an Rattenfallen kön­nen kleine Mädchen in 2 Wochen erlernen. Das Drahtwcben erfor­dert einige Kraft und Anstrengung sowohl der oberen, als der unte­ren Gliedmaßen. Siebmachen und Drahtarbeiten sind im Vergleich zur Handnähterei eine bedeutend gesundere Beschäftigung. Die Siebmacherei bietet immerfort Beschäftigung. Das Herstellen von Drahtständern für Damenmäntel, Mantillen rc. giebt besonders im Februar und März, dann im August, September und Oktober viel zu thun.

461. Haarnadeln. Dieselben sind bekanntlich ein in Form eines II gebogener und an beiden Enden zugespitzter Eisendraht und werden von den Radiern geliefert. Man schneidet sie aus dem gerade gerichteten Drahte, spitzt sie an beiden Enden zu, biegt sie, läßt sie auf einer erhitzten Platte blau anlaufen oder schwärzt sie mittelst Be- netzens mit Oel und Verkohlung desselben. Frauen können Hiebei mithelfen.

462. Nagel werden entweder aus freier Hand geschmiedet, oder an der Maschine verfertigt, oder gegossen. Die große Geschwindig­keit ist bemcrkenswerth, mit der Nagelschmiede arbeiten; denn ein einziger fleißiger Arbeiter verfertigt in 12 Arbeitsstunden 20002500 kleine Schuhnägel, 1E schwer, oder 15002000 Schindnägel 57 M, oder 1500 Schloßnägel 4N, oder 500 600 große Bretternägel 7^8 D. Die Sorten der Nägel sind höchst man­nigfach; die meisten bleiben roh; manche werden aber auf einer höl­zernen Trommel blank und glatt gemacht, oder abgebeizt, verzinnt oder geschwärzt. Man hat jetzt auch eigene Maschinen zu deren Ver­fertigung.