Schlösserfabrikatiou. Blech- und Blechwaaren-Fabrikation. 907

oft auf den Arbeiter zurück, dessen Bekleidung durch- und verbren­nend; deshalb würde Frauenkleidung schon gar nicht hiezu passen. Dagegen ist das Formen eine leichte und bequeme Arbeit und ebenso wie jede andere mechanische Arbeit für Frauenspersonen passend.

466. Schlösserfabrikation. Zwei Drittheile aller Schlösser, welche in den Ver. Staaten verwendet werden, kommen aus den fünf großen Schloßfabriken, die im Staate Connecticut sich befinden. Frauenspersonen werden ihrer Rührigkeit und Reinlichkeit wegen beim Verpacken der Waaren männlicher Hülfe vorgezogen und verdiene» hiebei 5060 Cts. oder bei lOstündiger Arbeit einen Wochenlohn von K35 (wobei sie für Kost und Wohnung ca. S 2. 50 zu zah­len haben). In England werden ihnen hierin auch andere Ver­richtungen übertragen. In der Schloßfabrik der Herren John Har- per L Co. (Albion Works) in Wolverhampton z. B. sind in dem allgemeinen Arbeitssaale, in welchem die gußeisernen Artikel zusam­mengesetzt werden, nebst 60 Männern und Knaben auch einige Mäd­chen beschäftigt, welche an der Drehbank arbeiten. Für Lehrlinge sind Fleiß und Reinlichkeit unerläßliche Vorbedingungen. Dann ge­hört ein gutes Augenmaß und stinke Finger dazu, die Waare genau in viereckige Packete zusammenzusetzen. Die Lehrzeit wird auf 6, 812 Monate angenommen und Lehrlinge werden während der Lehr­zeit für ihre Leistungen bezahlt. Das Geschäft ist in Amerika iu der Ausdehnung und im Wachsen begriffen und daher die Aussicht auf Arbeit gut. Arbeiterinnen sind zu jeder Jahreszeit thätig.

467. Schaufelfabrikation. Ein Fabrikant von Schaufeln beschäftigt Knaben, welche die Handhaben reinigen müssen, indem sie dieselben an Riemen halten, welche mit Schmirgelstaub überzogen sind, und verdienen K 3 pr. Woche. Für das Firnissen der Eisentheile an der Schaufel zahlt er 10 Cts. pr. Dutz. und es kam schon vor, daß ein Knabe 20 Dutzend an Einem Tage fertig brachte. Das würde nun ebenfalls eine geeignete Arbeit für kräftigere Frauensper­sonen sein, meint die Verf.

468. Schlittschuhfabrikation. Ein Fabrikant in Maine beschäftigt 1012 Frauenspersonen, welche das Lederwerk an Schlitt­schuhen nähen, und damit für die Dauer von 2 Monaten im Jahr, nämlich November und December, einen Nebenerwerb gewinnen kön­nen. Sie werden pr. Stück bezahlt und verdienen durchschnittlich 50 Cts. pr. Tag (Board kostet wöchentlich nur K 1. 50).

469. Blech- und Blechwaaren-Fabrikation. Man unter­scheidet gehämmertes und gewalztes Blech. Das meiste Eisenblech kommt als Schwarzblech vor; das verzinnte wird Weißblech genannt. Es giebt: Tellerblech, Tassenblech, Spenglerblech, Dachblech u. s. w.