Stahlfedern.

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zu Schreibfedern wirklich umgewandelten Stahls (also mit Ausschluß der Abfälle) auf ungefähr 150 Tons, d. i. 152,368 Kilogramm 304,736 deutsche Zollpfund geschätzt, was 487,577,600 Stahlfedern ergab. Im gegenwärtigen Augenblicke darf die Produktion noch erheblich größer angenommen werden, da der Verbrauch mit jedem Jahre zunimmt. Die größte Birminghamer Fabrik, jene von Jo­seph Gillot, hat im Jahr 1842 allein 70,612,000 Stück, dann i. I. 1643 bereits 105,125,000 Stück verfertigt, und neuerdings schwebt ihr jährliches Erzeugniß zwischen 150180 Millionen Stück. Die Fabrikation von 500 Mill. Stück (der kleinsten Zahl, die man noch vor einigen Jahren in England pr. Jahr rechnete) erfordert ein Personal von ungefähr 1500 Köpfen, worunter etwa A Frauens­personen sind, da die meisten vorzunehmenden Arbeiten mehr leicht, als anstrengend sind. Nach einer anderweitigen Berechnung fertigt man nunmehr zu Birmingham jede Woche 98,000 Gros (ä 144 Stück) Stahlfedern. Die hiezu verwendete Quantität Stahl beträgt unge­fähr 10 Tonnen; die Zahl der Arbeiter ist 360 Männer, 2050 Frauen und Mädchen. Der Preis des Gros, der Anfangs auf 7 Frcs. 25 Cent. stand, ist heut zu Tage bis auf 1 Frcs. 30 Cent. zurückgegangen.

Das Material zu den Federn ist raffinirter Cementstahl. Die Verrichtungen bestehen in: Ausschneiden, Durchlöchern und Einschlitzen, Ausglühen, Prägen, Hohlbiegen, Härten, Entfetten, Scheuern, Schlei­fen, Anlassen, Spalten, Firnissen oder Lackiren. So viel Opera­tionen nehmen natürlich eine große Menge Maschinen und arbeiten­der Hände in Anspruch, daß zu je 1 Million Federn ein Jahr und drei arbeitende Personen gezählt werden könnten. Man hat deshalb versucht, selbstthätige Maschinen zu erfinden, namentlich auch für das Einprägen der Fabrikzeichen, dann das Durchstoßen des Mittelloches, Einschneiden der Seitenspalten, auch für das Hohlbiegen; aber es mißlang, und bleiben noch immer Frauenspersonen damit beschäftigt. In Gillotts Stahlfedernfabrik in Birmingham allein finden einige und 500 Frauen und Mädchen Arbeit (in pressanter Zeit 600), die der Mehrzahl nach gesund aussehen und durchschnittlich 414 86. (L 10 Sgr.) pr. Woche verdienen. Dieses Etablissement weist einen der bewährtesten Versuche der Anwendung der Frauenarbeit auf (heißt es wörtlich in dem schon einmal erwähnten Buche:Ttie ^V6orti8twp8" in England). Die Arbeiterinnen sitzen neben den Maschinen, welche die Stahlplättchen schneiden und bei den Stempeln, die denselben ihre Biegung geben, was Alles noch Hand­arbeit erfordert. Auch die Verf. beschreibt die Beschäftigung der Frauen in dieser nämlichen (Gillotts) Fabrik in Birmingham; denn in Amerika wurden bis dahin (1860) noch keine Stahlfedern sabricirt. Sie sagt: Wenn die Federn auch nicht ganz nnd gar von Frauenspersonen fabricirt werden, so wird doch der größere Theil der Arbeit von ihnen versehen. Die Männer schmieden und walzen