920 Messerschmied- rc. Waaren. Tischmesser und Gabeln.

480. Messerschmied- oder Schneidewerkzeug-Waaren. In Amerika werden in der Regel keine Frauenspersonen hierin be­schäftigt; denn das Poliren ist ihnen zu hart. Gesunde, starke Jun­gen sogar, welche dies für billigeren Lohn thun, müssen es oft nach einiger Zeit wieder aufgeben, da sie Rücken- und Brustschmerzen be­kommen, und wenn sie bei dieser Verrichtung bleiben, nicht lange leben. Da jedoch, wo Frauenspersonen zu dieser Verrichtung, aus­nahmsweise, zugezogen werden, erhalten sie entweder pr. Stück oder pr. Tag bezahlt. Wenn pr. Stück, erhalten sie gleiche Bezahlung wie männliche Arbeiter; werden sie aber nach der Zeit, im Tag- oder Wochenlohn bezahlt, so erhalten sie nur die Hälfte des Lohnes der Männer, da sie wegen der Anstrengung der Arbeit nicht so viel lei­sten können. Die Mehrzahl der Arbeiter dieser Branche in Bir­mingham verrichten ihre Arbeit zu Hause, und da erhält jedes Mit­glied der Familie seine besondere Verrichtung zugetheilt. In den verschiedenen Branchen der Eisen- und Stahlwaaren-Manufaktur überhaupt, sowohl in Birmingham, als auch in Sheffield, kann man Hunderte von Frauenspersonen bald stellenweise beisammen, bald ge­trennt von den männlichen Arbeitern, beschäftigt sehen; während sie wieder anderswo an Seite des männlichen Arbeiters dieselbe mecha­nische Arbeit, wie derselbe thut, verrichten. Die weiblichen Arbeiter geben sich nie der Unmäßigkeit hin, und es ist eine Seltenheit, daß siestriken" (die Arbeit behufs Erreichung höheren Lohnes einstellen), und dies ist denn auch Ursache, daß sie so häufig den männlichen Arbeitern vorgezogen werden, eine Praxis, welche auch allenthalben, wo es möglich ist, in England Anwendung zu finden beginnt. In Northfield, Conn., erhalten Frauenspersonen pr. Stunde und pr. Tag bezahlt und verdienen K 35 pr. Woche; bei der Lmpire Lnit'Oomp. (Haupt-Mcsscrfabrikations-Gesellschaft) sind 4 Mädchen mit Schär­fen der Messer und Verpacken der Waare beschäftigt und verdienen K 34 bei lOstündiger Tagesarbeit.

Im Messerschmiedewaaren - Geschäfte ist eine Lehrzeit von 34 Jahren festgesetzt. In Sheffield, England, werden die Arbeiterinnen von ihren Vatern und Brüdern eingelernt und erhalten das bezahlt, was sie verdienen. Sie müssen scharfe Augen haben und einige An­strengung ertragen können.

481. Tischmeffer und Gabeln. Die Metalle, welche hiezu Verwendet werden, sind Eisen, Stahl und Silber, je nach ihrem Ge­brauche oder Werthe. In Deutschland setzen die Frauen die Ringe auf die Handhaben der Messer und Gabeln, und poliren die Hand­haben von Elfenbein und Perlmutter. Artikel von Messerwaaren werden polirt, indem sie an ein mit Leder gefüttertes Rad gehalten werden, auf welchem sich Eisensafran befindet. Das Schleifen sowohl, sowie das Poliren ist keine für Frauenspersonen passende Beschäfti­gung, weil sie zu viel anstrengt. Indessen erhalten Frauensperso-